Endgültig fixiert: Elite-Uni CEU kommt auf den Steinhof
Mehr als zwei Jahre haben die Verhandlungen zwischen der Stadt Wien und der Central European University (CEU) gedauert. Am Sonntag fiel die finale Entscheidung, Dienstagabend wurde sie bekannt.
Die vom ungarischen Milliardär gegründete Elite-Universität wird nach dem Entzug der Akkreditierung in Budapest das Otto-Wagner-Spital auf den Steinhofgründen in Wien-Penzing beziehen. Und zwar 2025. Schon im Herbst dieses Jahres werden alle Studierenden der CEU in Budapest nach Wien übersiedeln.
Für den Einzug der Uni wird das Otto-Wagner-Areal in drei Projektgebiete unterteilt, der KURIER hat die Details:
Der Kern-Campus: Auf einer Fläche von 35.000 Quadratmetern – in 9 Pavillons – wird die CEU das Herzstück ihrer Hochschule errichten: den Campus (siehe Grafik). Dazu gehören auch das Gebäude, in dem aktuell die Direktion des Otto-Wagner-Spitals untergebracht ist, sowie das Theater. Für ihren Campus wird die CEU mit der Wirtschaftsagentur einen Baurechtsvertrag über 100 Jahre abschließen – mit Option auf Verlängerung um weitere 100 Jahre.
Studentisches Wohnen. Der zweite Projektbereich mit einer Fläche von 43.000 Quadratmetern soll die Pavillons im Westen des Areals umfassen. Dort wird die Stadt Wien – konkret die Wirtschaftsagentur – Wohnmöglichkeiten für die Studenten entwickeln. Die 12 baufälligen Pavillons wird die Stadt sanieren und an die CEU vermieten.
Drittnutzung. Der dritte Projektbereich ist der „perspektivischste“, wie es Gerhard Hirczi, Chef der Wirtschaftsagentur, formuliert. In 9 Pavillons (auf 30.000 Quadratmetern Nutzfläche) sollen sich weitere Unis oder Forschungseinrichtungen ansiedeln. „Das ist auch potenzielles Erweiterungsareal für die CEU“, sagt Hirczi. Die 11 Spitalspavillons, die damit noch übrig bleiben, werden vorerst vom Krankenanstaltenverbund (KAV) genutzt. Spätestens bis 2025 soll der KAV aber abgesiedelt sein, man will verhindern, dass sich Uni- und Spitalsbetrieb – wenn auch nur für eine gewisse Zeit – überschneiden.
So viel zu den Eckdaten.
Vier Finalisten
Die Freude über die finale Entscheidung der CEU ist in der Hauptstadt jedenfalls groß. „Das ist für Wien in dieser schwierigen Zeit ein enorm wichtiges Zeichen für die Zukunft,“ sagt Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Bis zuletzt hatte die ungarische Uni ja auch andere Gebäude in Wien für den Betrieb in Erwägung gezogen. „Wir haben uns in der ganzen Stadt umgesehen, vier Gebäude waren in der engeren Auswahl“, sagt Vizerektor Liviu Matei im Gespräch mit dem KURIER.
Welche die anderen vier möglichen Standorte waren, wollte Matei nicht sagen. Der CEU sei jedenfalls wichtig gewesen, dass sie dort oben „nicht allein“ ist – deshalb der Plan der Stadt, Teile des Areals an Drittnutzer zu vergeben.
In der Kritik stand zuletzt die öffentliche Anbindung. Auch da gibt es eine Lösung: „Straßenbahn wird es keine geben“, sagt Hirczi. Mit der CEU sei vereinbart, dass bestehende Busverbindungen (47A und 48A) verstärkt werden. Und: Das Theater wird der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Laut Vizerektor Matei sollen dort Konzerte, Theateraufführungen und Performances stattfinden.
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