Deutschsprachige Professoren stellen sich hinter Soros-Uni

Viktor Orban.
Hochschulverbände in Österreich, Deutschland und der Schweiz stützen ungarische Wissenschaftler - EU-Regierungen sollen auf Orban einwirken.

Angesichts der Geschehnisse in Ungarn sollen Politiker und Wissenschaftler weiter "beherzt" für die Freiheit der Wissenschaft kämpfen. Das fordern gemeinsam österreichische, deutsche und Schweizer Verbände von Hochschulprofessoren. Vor allem die Central European University (CEU), die wegen Repressionen durch die Regierung von Ungarns Premier Viktor Orban teilweise von Budapest nach Wien umgezogen ist, müsse unterstützt werden.

"Die Freiheit der Wissenschaft ist leider auch in Europa keine Selbstverständlichkeit mehr. Umso wichtiger wird es, dieses elementare Grundrecht der Wissenschaft aktiv zu verteidigen", heißt es vom Deutschen Hochschulverband, dem Österreichischen Universitätsprofessor/innenverband und der Vereinigung der Schweizerischen Hochschuldozierenden bei einer Tagung in Wien.

Deutschsprachige Professoren stellen sich hinter Soros-Uni

CEU-Standort in Wien-Favoriten.

Rauswurf "ideologisch motiviert"

Mit 30. September hat die CEU ihren Studienbetrieb am neuen Standort in Wien-Favoriten begonnen, nachdem die ungarische Regierung ihrer Vergabe von US-Diplomen die Rechtsgrundlage entzogen und die entsprechenden Studiengänge zum Umzug aus Budapest gezwungen hatte.

Die CEU wurde einst vom US-Milliardär George Soros gegründet und mit einem beträchtlichen Stiftungsvermögen ausgestattet. Orban agitiert seit Jahren gegen den ungarischstämmigen Soros.]

"Der ideologisch motivierte staatliche Hinauswurf einer Hochschule mitten in Europa ist ein Skandal. Europas Politik darf nicht einfach zur Tagesordnung übergehen", so die Verbände.

Angriff auf Freiheit der Wissenschaft

Auch das Aus für die Gender Studies in Ungarn per Dekret und das Gesetz, mit dem die von der Ungarischen Akademie der Wissenschaften (MTA) betriebenen Forschungsinstitute einem von Regierungsvertretern dominierten Gremium unterstellt worden sind, seien ein "unverhohlener Angriff auf die Wissenschaftsfreiheit", halten die Hochschullehrer fest. Sie bekunden ihre Solidarität mit den Kollegen in Ungarn. Die europäischen Regierungen sollen auf Orban einwirken, damit dieser zu einer Politik zurückkehre, die die Freiheit von Forschung und Lehre uneingeschränkt respektiert.

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