Während zwei weiter Eis verkaufen, gibt es in der dritten deshalb Jacken, T-Shirts und Hosen. „Das machen wir schon so, seit es die Filiale gibt.“ Das Konzept scheint sich also bewährt zu haben. Aber kein Wunder bei der Lage.
Zeit wird genutzt
Wirklich Betrieb gab es hingegen auf der Sunken City im Winter nie. Die Lokale, die hier, am Ufer der Neuen Donau angesiedelt sind, sind eben klassische Sommerlokale. Untätig ist man in der kalten Jahreszeit heuer aber dennoch nicht. Die Zeit wird genutzt. Und zwar für Umbauarbeiten. Das von Lokalen gesäumte Ufer soll künftig besseren Zugang zum Wasser bieten. Radweg und Gastronomie kommen vom Ufer weg. Stattdessen wird es dort eine Holzplattform, Sitz- und Liegeflächen sowie mehr Grün geben.
Zusätzlich wird die Zahl der gastronomischen Betriebe drastisch reduziert. Die derzeitigen Lokale – bisher waren es immer 10 bis 14 – werden abgebrochen. Ersetzt werden sie von drei festen Lokalen: einem Kulturkiosk, einem Sportkiosk und einem Café. Von diesen werden zwei ganzjährig geöffnet bleiben.
➤ Mehr dazu lesen Sie hier: "Sansibar" auf Wiener Donauinsel abgebrannt
Die Abbrucharbeiten beim ersten Bauabschnitt der Sunken City sind gut angelaufen. „Wie es derzeit aussieht werden wir im Juni damit fertig. Auch wenn es bei Bauarbeiten natürlich immer Überraschungen geben kann“, sagt Martin Jank vom Wiener Gewässer-Management.
Ein Umdenken schaffen
Ein Stück stromaufwärts, nahe der U6-Station „Neue Donau“ liegt das „Usus am Wasser“, eine im Sommer sehr beliebte Gastro- und Badelocation. Dabei war das Lokal von Anfang an als Ganzjahresbetrieb geplant, wie Geschäftsführer Mathias Bauchinger sagt: „Leider war das in den ersten drei Jahren wegen der Pandemie nicht wirklich möglich. In dieser Zeit haben wir im Winter hauptsächlich aufs Haus geschaut und da unsere Arbeit hineingesteckt.“
➤ Mehr lesen: "Sunken City": Heftige Kritik und Umbaupläne
Seit dem Vorjahr gibt es aber auch in der Vorweihnachtszeit ein abwechslungsreiches Winterprogramm (amwasser.wien) am Donaustrand: Punsch- und Glühweinabende mit Feuertonnen, Lesungen, Kasperltheater, Tischtennisturniere und Markttage – neben dem üblichen Barbetrieb und Musikveranstaltungen.
Das kam im vergangenen Winter schon gut an – aber noch im kleinen Rahmen. „Das Schwierigste dabei ist ein Umdenken in den Köpfen der Menschen zu schaffen, dass sie uns nicht mehr als reine Sommerlocation wahrnehmen“, sagt Bauchinger. Natürlich habe man in den Sommermonaten viel mehr Laufkundschaft – aber wenn die Gäste im Winter aber einmal ihren Punsch mit Blick auf die Donau und die Lichter der Stadt genossen haben, sei die Wahrscheinlichkeit, dass sie wiederkommen, sehr hoch, ist er überzeugt.
➤ Die letzten Tage der "Sunken City": Umbau beginnt Anfang Oktober
Dieses Jahr hofft man auf eine Steigerung – und will sich langfristig als Fixpunkt auch in der kalten Jahreszeit etablieren.
Kommentare