"Sunken City": Heftige Kritik und Umbaupläne

Die "Sunken City"
Merkwürdige Vertagskonstruktionen. Ab 2019 könnte es einen gröberen Umbau der Lokale geben.

Verträge, die 34 Monate nach dem Inkrafttreten erst von den Pächtern unterschrieben werden. 1,50 Euro Jahreserlös für einen 250 Quadratmeter großen Schanigarten neben der Donau. Mietnachlässe in fünfstelliger Höhe wegen "schlechter Medienberichterstattung". Dazu verpasste Indexerhöhungen durch den Magistrat. Rund um die "Sunken City" auf der Donauinsel gibt es so "verworrene Vertragsbeziehungen", dass am Ende unklar ist, wie viel und ob die Stadtüberhaupt einen Schaden erlitten hat.

Der am Donnerstag veröffentlichte Bericht des Stadtrechnungshofs lässt kein gutes Haar an der Verwaltung der "Sunken City". Vor allem die MA 45 war verantwortlich, seit einigen Jahren ist das Wiener Gewässermanagement dafür zuständig.

FPÖ: "Misswirtschaft"

FP-Umweltsprecher Udo Guggenbichler, der die Prüfung nach einer KURIER-Serie über die Copa Cagrana eingeleitet hat, spricht von einem "typischen Beispiel für Ulli Simas Misswirtschaft". Er kritisiert , dass es keine Interessentensuche für das Areal am gegenüberliegenden Ufer des Copa Beaches gibt. Tatsächlich werden die Verträge Jahr für Jahr einfach verlängert – mittlerweile allerdings mit den Indexanpassungen. Die ÖVP spricht von einer "unglaublichen Unprofessionalität" der Stadt.

Beim Wiener Gewässermanagement wird betont, dass alle Verträge rechtskonform seien. Preise wurden nicht erhöht, weil die Pächter zusätzliche Aufgaben (etwa das Reinhalten von Wegen) übernommen hätten. Der Jahreserlös von 1,50 Euro sei zustande gekommen, weil das Objekt keinen Stromanschluss bekam – sonst wären 80 Prozent Umsatzbeteiligung fällig geworden. Wenn Pächter Monate später Verträge unterschreiben, sei man selbst auch machtlos.

Neues Konzept

Laut KURIER-Informationen ist nach dem Copa Beach auf der Donaustädter Seite auch bei der "Sunken City" ein gröberer Umbau geplant. 2018 laufen hier jedenfalls die aktuellen Verträge aus, der bisherige Hauptpächter muss bis dahin offenbar ein neues Konzept vorlegen. Möglich ist aber, dass noch weitere Investoren hier Potenzial sehen und der Stadt Vorschläge machen. Offiziell bestätigen wollte das vorerst noch niemand. Im kommenden Jahr beginnt auch der Umbau des Copa Beaches. Die Arbeiten, die stets im Winter durchgeführt werden, sollen 2020 abgeschlossen sein. Spätestens dann soll auch die "Sunken City" aufpoliert werden.

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