Einmal noch über leere Pisten wedeln
Es war der letzte Hoffnungsanker für Hoteliers und Skigebiete: Könnten die Hotels zu Ostern öffnen, wäre ein halbwegs versöhnlicher Saisonabschluss möglich. Längst ist klar, dass es so nie kommen wird. Obwohl der Wintereinbruch der vergangenen Woche für reichlich Schnee und damit perfekte Pistenverhältnisse gesorgt hat.
Die Bilanz für den Katastrophenwinter ist aber längst gezogen – und sie ist tiefrot. Daran wird sich auch durch das Ostergeschäft nichts mehr ändern. Zahlreiche Skigebiete halten aber aus Verbundenheit zu den Tagesgästen bis zum Ende der Osterferien offen. Viele kleinere Skigebiete und -lifte in der Nähe der Städte haben ihren Betrieb – teils wegen Schneemangels – hingegen schon eingestellt.
In Oberösterreich laufen etwa in Hinterstoder, auf der Wurzeralm und am Kasberg im Almtal die Lifte weiter. „Erfreulicherweise hat es zuletzt 60 Zentimeter Neuschnee gegeben. Naturschnee pur. Wir haben beschlossen, Hinterstoder noch bis Ostermontag offen zu halten“, sagt Geschäftsführer Helmut Holzinger.
Wenn witterungsbedingt alles glatt geht, sollen auch die Wurzeralm und der Kasberg zumindest bis Ostersonntag geöffnet sein.
In Salzburg sperrt von den großen Platzhirschen nur Flachau vorzeitig zu. „Der Frühjahrsskilauf ist vor allem für den Nächtigungsgast sehr interessant“, erklärt Geschäftsführer Wolfgang Hettegger.
Keine Gastro möglich
Dass auch im Freien keine Gastronomie möglich ist, habe das Skigebiet in der Entscheidung bestärkt. Zauchensee fährt bis Ostermontag täglich weiter, Saalbach hält einen Wochenendbetrieb aufrecht, auch auf der Schmittenhöhe in Zell am See fahren die Lifte bis Ostermontag.
Das höchstgelegene Skigebiet Obertauern bleibt noch eine Woche länger in Betrieb. In Zell am See trauert man aber dem günstigen Ostertermin nach. „Heuer wären es perfekte Ostern gewesen. So ein früher Termin ist die Ausnahme, jetzt ist noch einmal viel Schnee gekommen, das tut uns schon weh“, erklärt Erich Egger, Chef der Schmittenhöhebahn.
In Tirol hat eines der traditionell am spätesten schließenden Skigebiete heuer erst gar nicht aufgesperrt. Ischgl verzichtete mangels Touristen gänzlich auf einen Winterbetrieb und damit auch auf das einst lukrative Ostergeschäft.
Tirol ist auch das einzige Bundesland, in dem Skifahrer einen negativen Corona-Test mitführen müssen. Die nahe an Innsbruck liegenden Skigebiete Patscherkofel und Glungezer fahren bis mindestens Ostermontag.
In Sölden gibt es während der Osterferien täglich Betrieb, aber mit eingeschränktem Angebot.
Vorarlberger Ausnahme
Auch am Arlberg, wo auf Vorarlberger Seite auch die Gastronomie schon wieder öffnen darf, ist das Angebot eingeschränkt. Ebenso bei den Silvretta Bahnen im Montafon, die den Liftbetrieb bis 11. April aufrecht erhalten wollen.
In der Steiermark ist ein Gastronomiebetrieb derzeit illusorisch. Am Hauser Kaibling, auf dem die Lifte bis zum Ostermontag in Betrieb bleiben, ist am Gründonnerstag aber der Osterhase unterwegs und hat Überraschungen für kleine Gäste im Gepäck. Auch auf der Planai bleibt der Skibetrieb bis Ostermontag aufrecht.
Das Nassfeld, mit 110 Pistenkilometern das größte in Kärnten, bleibt bis 5. April offen. Im Skigebiet im Bezirk Hermagor braucht man für den Pistenspaß seit Freitag auch keinen negativen Corona-Test mehr. Dieser war aufgrund der hohen Inzidenz zuletzt gefordert worden.
Bei diesem Überblick konnten nur einige Beispiele berücksichtigt werden, zahlreiche weitere Skigebiete sind ebenfalls noch in Betrieb.
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