Die Angst der Tschetschenen vor ihrer alten Heimat

Die Angst der Tschetschenen vor ihrer alten Heimat
Eine junge Studentin erklärt, warum der Mord an ihrem Landsmann Martin B. die Community verunsichert

Am 4. Juli wurde Mamichan U. alias Martin B. in Gerasdorf bei Wien erschossen. In Youtube-Videos wetterte er unter dem Pseudonym „Anzor“ gegen den tschetschenischen Machthaber Ramsan Kadyrow. Einige Indizien deuten auf einen politischen Auftragsmord hin. Die austro-tschetschenische Community ist besorgt. Bei einer Demonstration von Exil-Tschetschenen vor der russischen Botschaft am vergangenen Dienstag ergriff die 22-jährige Studentin H. Jusupova das Mikrofon und erzählte, dass sie davon genug habe. Der KURIER traf sie zu einem Gespräch.

KURIER: Viele Tschetschenen kamen nicht zur Demo, weil sie Angst hatten. Sie haben spontan das Mikro ergriffen. Was ging da in Ihnen vor?

H. Jusupova: Ich hatte ursprünglich nicht vor, nach vorne zu treten, aber ich dachte: Ich kann Deutsch, ich kann helfen und ausdrücken, warum wir hier sind.

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