Das Geschäft mit Gefühlen: "Geliebt hat er mich nie"

Liebesbetrug in der virtuellen Welt kann die Opfer im realen Leben teuer zu stehen kommen
Liebesbetrug im Internet: Eine 53-Jährige erzählt, wie sie um den Finger gewickelt wurde.

Susanne M. hat sich verliebt. Seine herzliche Art und das strahlende Lächeln haben es ihr angetan. „Er hat mich umgarnt. Da denkst du wirklich, du bist ,Pretty Woman‘.“ „Major Klaus“ schickt ihr ein romantisches Video von ihnen beiden. Sie sollte ihm Geld schicken. Sehr viel Geld.

Die „Lovestory“ von Susanne M., deren Namen von der Redaktion geändert wurde, beginnt auf Facebook. Die 53-jährige Burgenländerin bekommt eine Nachricht von Major Klaus. „Er hat mir dann jeden Tag geschrieben. Schon in der Früh hat er gefragt, ob ich gut geschlafen hab’.“ Das umsorgende Verhalten wird zur lieben Gewohnheit.

Susanne M. steht mitten im Berufsleben, sie hat einen guten Job und zwei erwachsene Kinder. Sie wirkt selbstbewusst. Ihren richtigen Namen möchte sie nicht in der Zeitung lesen. Dem KURIER schildert sie dennoch ihre Geschichte.

„Schmetterlinge im Bauch“

„Er war fesch. Braun gebrannt, muskelgestählt.“ Obwohl die Burgenländerin nur knapp auf die Nachrichten antwortet, die in gebrochenem Deutsch aus den USA bei ihr ankommen, ist ihr neuer Bekannter sehr um sie bemüht. Sie verbringt Zeit mit ihm – in der virtuellen Welt. Sogar während eines Einsatzes bei der Friedensmission in Syrien schreibt er. „Gerade waren wir unter Beschuss. Als das vorbei war, hab ich zuerst an dich gedacht.“

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