Neues Festival will Dialog und Diskurs an den Dachstein bringen

Neues Festival will Dialog und Diskurs an den Dachstein bringen
Weil die Gräben in der Gesellschaft immer tiefer werden, setzt man zwischen Filzmoos und Ramsau auf Gespräche über Toleranz. Intendant Blom über zerrissene Jahre und wie man da rauskommt.

Als der Historiker und Philosoph Philipp Blom gefragt wurde, ob die Welt ein neues Festival brauche, war seine Antwort ein klares „Nein“. Wie es kam, dass er plötzlich doch Intendant der neuen Dachstein Dialoge wurde und was da geplant ist, erzählt er im Interview:

KURIER: Ihre neue Rolle als Intendant traf Sie unerwartet?

Philipp Blom: Ja, ein Freund hat mich angesprochen, ob ich nicht ein Festival leiten möchte. Ich sagte: „Nein, das tue ich mir nicht an, ich bin ja nicht blöd.“ Bis er mir erzählte, dass da, wo er herkommt – vom Dachstein – die Gegenreformation besonders brutal war. Vor 500 Jahren, während der Bauernkriege, als Protestanten und Katholiken einander erbittert bekämpften, sind viele Menschen umgekommen oder mussten fliehen. Und die Gräben, die sich durch die Gemeinden ziehen, sind noch nicht völlig zugeschüttet. So entstand die Idee, hier ein Festival über Toleranz zu machen. Die Initiative kommt aus den Gemeinden (Anmerkung: von den Bürgermeistern der protestantischen Ramsau und des katholischen Filzmoos), von den Menschen, die hier leben und das hat mich angefixt.

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