Hallenbetreiber wollen wieder durchstarten
In der Messe Dornbirn wurde seit Ausbruch der Corona-Pandemie zwei Mal für den Ernstfall vorgesorgt. Das Land ließ in einer der Hallen in der ersten und der zweiten Welle ein Notversorgungszentrum errichten, in dem bei Bedarf bis zu 200 Covid-Patienten mit leichten Verläufen untergebracht werden hätten können.
In spartanisch eingerichteten Kojen waren jeweils zwei Betten und Geräte zur Sauerstoffversorgung aufgestellt. In Betrieb genommen werden musste das Notspital nie.
Die Messe Dornbirn war aber auch abseits dessen eine wichtige Basis im Corona-Management, diente auch als PCR- und Antigentest-Screeningstraße. Zuletzt fungierte das Zentrum als eine von Vorarlbergs Impfstraßen, die das Land aber nach dem vergangenen Wochenende eingestellt hat. Nun sollen niedergelassen Ärzte die Stiche besorgen.
Für die Messe Dornbirn und viele andere Betreiber von Hallen – sei es für Messen, Konzerte, Sportevents oder Kongresse – beginnt der Weg zurück zum Kerngeschäft. „Wir starten jetzt wieder als Messe durch“, sagt Pressesprecherin Andrea Oberjörg. „Wir sind wahnsinnig froh, dass wir wieder Gastgeber sein dürfen.“ Das war des letzte Mal für die Herbstmesse im Jahr 2020 möglich, die im heurigen Jahr der große Auftakt zurück zur Normalität werden soll, wie sie ankündigt.
„Es war eine schwierige Zeit“, sagt Oberjörg zu den finanziellen Ausfällen in der Pandemie. Die wurden für Hallenbetreiber in ganz Österreich durch die öffentliche Hand abgefedert, die sich für ihr Coronamanagement mit Infrastruktur eingemietet haben. So auch in Innsbruck: Die Olympiaworld ist das größte Screeningzentrum im Land. Die Congress und Messe Innsbruck GmbH stellte Flächen für Massentests und zuletzt vor allem für die Impfstraße der Landeshauptstadt bereit.
Im Herbst müssen die Hallen in Olympiaworld und Messe, wo am Freitag beim Impfen ohne Anmeldung wieder großer Andrang herrschte, geräumt werden. „Wir wollen alles machen, was geht – wenn wir dürfen“, erklärt eine Sprecherin von Messe/Congress Innsbruck.
Die Prüfung läuft
In Oberösterreich schlossen Bezirksverwaltungsbehörden und Magistrate Vereinbarungen mit den Betreibern der Veranstaltungszentren, um die Hallen für Impf- und Teststraßen nutzen zu können. Werde eine Räumlichkeit nicht mehr gebraucht, würde diese Vereinbarung einfach gelöst werden, heißt es vom Land Oberösterreich.
Derzeit prüft das Land bereits in mehreren Zentren, ob diese noch für Corona-Zwecke benötigt werden und sucht nach Alternativen. In Linz wird das Design Center im September wieder zur Gänze für Messen und Kongresse bereitstehen, betont Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ). „Wir nehmen grundsätzlich der Reihe nach wieder alle Volkshäuser und Veranstaltungsräumlichkeiten in Betrieb.“ Die pandemische Situation erlaube dies – trotz steigender Zahlen.
Eine der größten Test- und Impfstraßen der Steiermark befindet sich auf dem Areal der Grazer Messe. Je höher die Durchimpfungsrate und je breiter das Testangebot auch durch Apotheken und Selbsttests wurde, desto mehr neigte die steirische Landesregierung dazu, das Teststraßenangebot zu reduzieren. Doch noch ist es aufrecht und wurde soeben um die PCR-Tests erweitert.
Die Messe Graz geht allerdings schon den Weg zurück in Vor-Corona-Zeiten. Musste die Herbstmesse 2020 mit Ausstellungen und Vergnügungspark wegen der Pandemie noch abgesagt werden, steht sie für heuer fix von 30. September bis 4. Oktober im Veranstaltungskalender. Corona-Bedingungen gelten dennoch, etwa die 3-G-Regel.
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