Corona-Ampel: Was Rot bedeuten kann

Die Corona-Ampel feiert am 4. September Premiere
Mittlerweile steht die Ampel in einigen Bezirken Österreichs auf Rot. Das heißt für viele Schüler etwa wieder Homeschooling.

Schon Kinder lernen, dass man bei einer roten Ampel stehen bleiben muss. Das ist aber seit einigen Wochen in Österreich nicht mehr die einzige Bedeutung der Umfärbung. Doch was genau bedeutet eine rote Corona-Ampel? Tatsächlich kann die Farbe von jedem Bundesland unterschiedlich ausgelegt werden.

Die Corona-Kommission tagt jeden Donnerstag und gibt danach Empfehlungen zur Risikoeinstufung in Österreich ab. Rot bedeutet dabei, dass das Risiko einer Corona-Infektion als sehr hoch eingeschätzt wird. Welche konkreten Maßnahmen daraus abgeleitet werden, obliegt den Bundesländern und daher nicht einheitlich geregelt. 

Homeschooling

Gestern wurde entschieden, dass folgende Bezirke rot werden: Hallein  (Salzburg), Wels-Stadt (Oberösterreich) Innsbruck-Stadt und Innsbruck-Land (Tirol). In diesen Gebieten wird die Schulampel auf Orange gestellt, das bedeutet, dass die Schüler ab der neunten Schulstufe wieder Unterricht Zuhause haben. 

Zudem werden die Maßnahmen in Fachhochschulen und Universitäten schärfer und somit Distance-Learning ausgeweitet. Publikumsveranstaltungen dürfen nur mehr mit zugeteilten Sitzplätzen mit maximal 250 Personen abgehalten werden, der Getränke-Ausschank wird untersagt. Zudem dürfen nur mehr 100 Menschen an Beerdigungen teilnehmen, sagte Günther Platter, Landeshauptmann von Tirol. Auch Vereinsaktivitäten bleiben von den neuen Maßnahmen nicht unberührt: Die Aktivitäten werden auf den "eigentlichen Vereinszweck" beschränkt - damit muss etwa die Kantine nach einem Fußballspiel geschlossen bleiben.

In Salzburg und Tirol wurde ebenso eine Registrierungspflicht in der Gastronomie eingeführt. Diese besteht in der Hauptstadt Wien, die orange ist, schon länger. Laut Gesundheitsministerium wird die Ampelfarbe Rot dann geschaltet, wenn es eine "hohe Anzahl an neu identifizierten Fällen ungeklärter Quelle, unkontrollierte Ausbreitung von Clustern, überwiegendes Auftreten von lokalen Clustern mit weitreichender regionaler Verbreitung oder Testkapazitäten am Limit", gibt.

Situation in Innsbruck

Bei einer Pressekonferenz hat Georg Willi, Bürgermeister von Innsbruck (Grüne), erklärt, dass man nun die Situation und wie sich die Zahlen kommende Woche entwickeln, beobachten würde. Derzeit seien etwa in der Verwaltung im Rathaus wieder mehr Leute im Homeoffice.  Sollten die Zahlen eine Woche lang nicht runtergehen, seien Verschärfungen möglich, sagt Willi. Ausganssperren schließe er derzeit aus.

Für Veranstaltungen benötigt man derzeit mit fixen Sitzplätzen indoor mit mehr als 250 Gästen eine Genehmigung. Willi würde diese für das Haus der Musik und das Landestheater erteilen, weil es dort ohnehin zugeordnete Sitzplätze gäbe.

Anschober zu Möglichkeiten

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) nahm in der ZIB gestern zu den Maßnahmen Stellung. Weitere Reisewarnungen und eine Vorverlegung der Sperrstunde seien jedenfalls als bundesweite Maßnahmen Optionen, so Anschober. "Wir überprüfen auch diesen Bereich." Gefragt, ob eine nächtliche Ausgangssperre - wie etwa in Paris - denkbar sei, sagte Anschober: "Auch das wollen wir vermeiden. Ich will mit aller Kraft etwas ähnliches, wie das, was wir im Frühling hatten, vermeiden."

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