Copa-Cagrana: Prozess gegen Generalpächter - Zeuge kam abhanden

Copa-Beach (Symbolbild)
Der Richter gab dem Verteidiger nun sechs Wochen Zeit, damit dieser zum neuen Material eine Stellungnahme abgeben kann.

Am Mittwoch begann am Landesgericht Wien unter Vorsitz von Richter Christian Böhm der Strafprozess gegen Norbert Waldenburg vormals Weber, den früheren Generalpächter der Wiener Copa Cagrana. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm mittlerweile eine Steuerhinterziehung in Höhe von 1,8 Millionen Euro vor.

Waldenburg und seine Firma Boardwalk GmbH bestreiten die Hinterziehung vehement. „Wir haben keine Steuer hinterzogen“, sagte Waldenburg vor Gericht. „Ich bin überzeugt, dass am Ende ein Überschuss bei der Umsatzsteuer herauskommt und ich mit den Geschäften Verlust geschrieben habe.“

Der Richter wollte Martin Jank, einen anfangs anwesenden Vertreter der Stadt Wien als Zeugen, einvernehmen. Aber der Zeuge, der vor dem Gerichtssaal warten sollte, war trotz Lautsprecheraufrufs nicht mehr auffindbar. Es dürfte es sich um ein Missverständnis handeln. Jank sagt, der Richter habe nur gesagt, er soll den Saal verlassen. Eine Zeugenladung habe er nicht gehabt.

Der Richter vertagte den Prozess auf unbestimmte Zeit, um den weiteren Verlauf eines parallel anhängigen Verfahrens vor dem Bundesfinanzgericht abzuwarten. Es liegen nämlich noch keine rechtskräftigen Bescheide vor. Zudem wurden dem Pflichtverteidiger erst vor einer Woche 116 Aktenordner Beweismaterial vorgelegt. Der Richter gab dem Verteidiger nun sechs Wochen Zeit, damit dieser zum neuen Material eine Stellungnahme abgeben kann.

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