Autobahnüberführung für Bären in Kärnten erhält Videoüberwachung

Autobahnüberführung für Bären in Kärnten erhält Videoüberwachung
Die 2004 erbaute Bärenbrücke, die Tieren bei Villach über die Straße helfen soll, wird mit zwei Kameras ausgestattet.

Sie wurde belächelt, vergessen, nun ist sie wieder in den Schlagzeilen: Die Bärenbrücke im Bereich der Schütt auf der Südautobahn (A2).

Wie ORF Kärnten berichtet, soll die Bären-Grünbrücke, die ein ungehindertes Überqueren der A2 für Tiere möglich macht, wieder offiziell mit Kameras ausgestattet werden. Um die Spuren von Bär & Co. noch genauer verfolgen zu können.

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Autobahnüberführung für Bären in Kärnten erhält Videoüberwachung

Zwei Kameras zur Beobachtung

Auf KURIER-Nachfrage bestätigte dies Roman Kirnbauer, Wildbiologe des Landes. "Wir werden dort zwei Kameras in den kommenden zwei bis drei Wochen anbringen. Es geht aber nicht nur darum, den Bär zu beobachten, sondern auch den Wolf, oder das Reh."

Die Bärenbrücke wurde 2004 errichtet. Für das 100 Meter lange Naturschutzprojekt gab es damals eine Millionenförderungen von der EU.

Als der erste Bär nachweislich über das Betontragwerk marschierte, war der Aufschrei dementsprechend groß. Dann wurde es ruhig um das Bauwerk. 

 

Doch seit der Rückkehr von Wolf und auch Bär in Kärnten, ist die Aufmerksamkeit wieder erhöht. Gerade Bären, die seit gut drei Wochen aus dem Winterschlaf erwacht sind, sorgen im Süden des Landes aktuell in Schlagzeilen. Wie zuletzt in Hermagor, wo ein Bär innerhalb von zwei Wochen, zwei Mal die Bienenstöcke eines Imkers geplündert hat.

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Keinen Lebensraum zerstören

Fest steht, dass die Brücke den historischen Bären-Korridor zwischen dem Dinarischen Gebirge und den Alpen, den die Autobahn unterbrochen hatte, wieder passierbar gemacht hat. Kärntens Ex-Landeshauptmann, Gerhard Dörfler, war einst maßgeblich am Zustandekommen des Baus der Brücke beteiligt.

Autobahnüberführung für Bären in Kärnten erhält Videoüberwachung

"Aus heutiger Sicht zeigt sich, wie notwendig es ist, den Tieren ihren Lebensraum nicht völlig zu zerstören, sondern auch Brücken zu bauen. In diesem Fall die Bärenbrücke."

In Kärnten gibt es laut Wildbiologen Kirnbauer aktuell zwischen zwei und fünf Bären. Diese haben ihren Lebensraum vor allem im Gailtal und in Villach-Land. Die Zahl sei seit Jahren konstant.

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