Sektionschefs wegen Spenden an Polizei und Kirche angeklagt

AUSSENANSICHT BUNDESMINISTERIUM FÜR INNERES
Drei Spitzenbeamte des Innenministeriums stehen ab dieser Woche vor Gericht. Der KURIER hat die bisher unbekannte Anklage.

Der Kern der Anklage ist eine dreiseitige Spendenliste: 250.000 Euro bekam die Erzdiözese Wien für den Bau einer Kirche am Asperner Flugfeld. Je 100.000 Euro erhielten die St.-Anna-Kinderkrebshilfe (für ein Forschungsinstitut) und ein Gendarmerie-Fonds zur Unterstützung hilfsbedürftiger Polizisten. Dazu gab es Spenden für die Erstellung jüdischer Gebetsbücher oder eine Erneuerung der Computer im österreichischen Kulturverein der Roma.

Exakt 1.101.486 Euro wurden so verteilt. Was auf den ersten Blick nach einer guten Sache ausschaut, sorgt nun für einen Strafprozess gegen hochrangige Ministerialbeamte wie zuletzt in den 1990er-Jahren zu den Korruptionsfällen Lucona/Udo Proksch und Noricum.

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