Ärger in Tourismusgebieten: Wanderer fahren mit dem Auto, bis nichts mehr geht

Ärger in Tourismusgebieten: Wanderer fahren mit dem Auto, bis nichts mehr geht
Beliebte Destinationen leiden unter mangelnder Disziplin der Gäste. In der Nähe von Ballungszentren häufen sich die Beschwerden.

Gewandert wird stundenlang über zig Kilometer. Die vergleichsweise kurze Strecke vom Parkplatz bis zum Einstieg in die Wanderroute ist dennoch für viele eine Hürde; die fünf Euro Parkgebühr sind in mancher Augen sowieso „ein schlechter Witz“. Undisziplinierte Falschparker sorgen in stark frequentierten Ausflugsregionen Österreichs zunehmend für Ärger.

Coronabedingt haben die Österreicher in den beiden vergangenen Jahren die Liebe zur Natur und zu den Bergen entdeckt. Wenn Ausflügler jedoch mit dem Auto quasi bis auf die Weide rollen und jegliches Fahrverbot ignorieren, hört sich bei den Einheimischen und bei der Polizei der Spaß auf.

Auf einem der beliebtesten Hausberge der Wiener, der Rax, musste die Behörde bei der Zufahrt zum Preiner Gscheid die Handbremse ziehen und ein Halte- und Parkverbot über mehrere Kilometer verhängen. An manchen Tagen gab es dort kein Durchkommen mehr für die Bergrettung.

Ärger in Tourismusgebieten: Wanderer fahren mit dem Auto, bis nichts mehr geht

Parkplatz-Chaos am Preiner Gscheid auf der Rax

Durch ein neues Projekt mit Wander- und Kultur-Shuttlebussen und einer Verstärkung des öffentlichen Taktes sei heuer erstmals eine Besserung in Sicht, erklärt Johann Döller, Bürgermeister von Reichenau an der Rax.

Und das Problem betrifft nicht nur Reichenau: Einmal 2.076 Meter hinauf und auf der anderen Seite wieder hinunter, liegt mit Puchberg am Schneeberg eine der Lieblingswanderdestinationen Ostösterreichs. Dort schaut es mit den Park-Rowdys nicht viel besser aus.

Viele Touristen meiden die gebührenpflichtigen Parkplätze und blockieren dafür lieber die Forststraße. Landwirt Hannes Jägersberger kann ein Lied davon singen: Die Fahrt mit seinem Traktor samt 5.000 Liter Wasserkanister zur Versorgung des Weideviehs wird immer öfter zum Spießrutenlauf durch Autos, die den Weg blockieren.

Ärger in Tourismusgebieten: Wanderer fahren mit dem Auto, bis nichts mehr geht

Autos blockieren die Zufahrt zu den Weiden am Fuße des Schneebergs

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