Bei der Polizeiinspektion in Reichenau an der Rax kann man das nur bestätigen. Weil auf der Anreise zur Passhöhe am Preiner Gscheid schon am Vormittag für Autofahrer nichts mehr ging, mussten die Beamten zur Tat schreiten – bereits zum wiederholten Male in diesem Sommer.
Auf der Landesstraße 135 hat die Behörde bereits im Vorjahr ein Halte- und Parkverbot verhängt, nachdem der Ausflugstourismus in Pandemiezeiten problematische Ausmaße angenommen hatte. „An starken Tagen ist die schmale Straße links und rechts zugeparkt“, sagt ein Polizist.
Dies hatte bereits zur Folge, dass die Bergrettung nur unter größter Anstrengung und mit dem nötigen fahrerischen Geschick mit den Einsatzfahrzeugen bis zu ihrer Diensthütte vorrücken konnte. Laut Polizei geht es den öffentlichen Bussen nicht viel anders. Da ist die versperrte Straße aber ein weit geringeres Problem, als wenn die Bergrettung zu einem alpinen Notfall eilen muss und der Weg versperrt ist, heißt es seitens der Einsatzorganisation.
Am vergangenen Wochenende war es jedenfalls mit der Kulanz vorbei. Mehrere Dutzend uneinsichtige Falschparker fanden bei der Rückkehr einen Denkzettel der Polizei an der Windschutzscheibe ihres Autos.
Auch für die Gemeinden Reichenau an der Rax (NÖ) und Neuberg an der Mürz (Stmk.) wird die Instandhaltung der Parkplätze und die Müllbeseitigung am Preiner Gscheid zu einer zunehmenden finanziellen Belastung. Derzeit will man aber noch an die Vernunft der vielen Ausflugstouristen appellieren und hat zu diesem Zweck Boxen für freie Spenden aufgestellt. Die gesamten Einnahmen sollen in die Erhaltung der Parkräume fließen. Wenn das nicht hilft, kommt eine Parkgebühr.
Auch für Bernd Scharfegger, dem Betreiber der Raxseilbahn, war das vergangene Wochenende das bisher Stärkste in diesem Jahr. Und angesichts der guten Wetterprognose rechnet er mit einem ähnlichen Ansturm auch am kommenden Wochenende. Als Touristiker ist ihm die leidige Verkehrs- und Parkplatzsituation am Preiner Gscheid auch ein Dorn im Auge. Aber sämtliche Initiativen für neue Mobilitätskonzepte scheiterten bisher an der Finanzierung. Er sieht die Bundesländer und Gemeinden in NÖ und der Steiermark in der Sache gefordert.
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