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93 Neuinfektionen in Österreich
Von gestern auf heute wurde kein weiterer Todesfall in Zusammenhang mit Covid-19 registriert.
"Wir haben derzeit eine sehr gute Situation in Österreich." Das sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein gestern Abend in der ZiB2. "Derzeit sind die Öffnungsschritte, die gesetzt wurden, zu vertreten."
Doch er wisse auch, dass sich die Delta-Variante in Österreich weiter ausbreiten werde, so der grüne Gesundheitsminister. In wenigen Wochen werde die zuerst in Indien entdeckte Variante "die dominante Variante sein."
Das Mittel dagegen sei das Durchimpfen. Das sei "ein Wettlauf gegen die Zeit", so Mückstein. "Wenn sich 100 Prozent der Menschen impfen lassen, die das können, werden wir einen sehr ruhigen Sommer und Herbst haben. Bei 75 Prozent schaut das schon anders aus." Testen werde als Alternative "auf jeden Fall über den Sommer bis in den Herbst hinein" möglich sein.
Von gestern auf heute wurden in Österreich 93 neue Infektionen registriert. Das liegt zwar über dem Schnitt der vergangenen sieben Tage mit 67. Die Sieben-Tages-Inzidenz ging jedoch auf 5,3 Fälle pro 100.000 Einwohner zurück.
In den letzten 24 Stunden wurde kein weiterer Todesfall in Zusammenhang mit Covid-19 gemeldet. Dass niemand an oder mit Covid-19 verstorben war, war zuletzt am 21. Juni der Fall, davor am 10. Juni. Im Sieben-Tages-Schnitt waren täglich 1,4 Tote zu beklagen. In den vergangenen sieben Tagen wurden zehn Todesfälle registriert. Insgesamt hat die Covid-19-Pandemie seit seinem Ausbruch 10.709 Tote in Österreich gefordert. Pro 100.000 Einwohner sind seit Beginn der Pandemie 119,9 Menschen an oder mit Covid-19 verstorben.
Wegen einer Corona-Infektion liegen derzeit 141 Menschen im Krankenhaus, das sind um zwölf weniger als noch am Freitag. 46 Menschen werden auf Intensivstationen betreut. Diese Zahl sank innerhalb eines Tages um fünf und ist innerhalb einer Woche um 26 Patienten zurückgegangen.
Aktuell waren am Samstag 1.786 Menschen aktiv mit SARS-CoV-2 infiziert. Das sind um 42 Fälle weniger als noch am Freitag. So wenige waren es zuletzt im August des Vorjahres. Am 14. August 2020 lag diese Zahl bei 1.652, wenige Tage später sprang der Wert schon auf über 2.000 an.
Am Freitag sind 105.010 Impfungen durchgeführt worden. Insgesamt haben laut den Daten des E-Impfpasses 4.820.911 bereits zumindest eine Teilimpfung erhalten. Das sind 54 Prozent der Gesamtbevölkerung. 3.272.220 und somit 36,6 Prozent der Österreicher sind bereits voll immunisiert.
Am höchsten ist laut Zahlen vom Freitag die Erst-Durchimpfungsrate im Burgenland mit 59,8 Prozent. In Niederösterreich sind 58,7 Prozent der Bevölkerung geimpft, in Tirol 54,2 Prozent. Nach der Steiermark (53,6), Vorarlberg (53,5), Kärnten (52,2), Salzburg (51,6) und Wien (50,9) bildet Oberösterreich das Schlusslicht mit einer Durchimpfungsrate von 49,5 Prozent.
In den vergangenen 24 Stunden wurden 571.433 PCR- und Antigenschnell-Tests eingemeldet. Davon waren 82.463 aussagekräftige PCR-Tests. Die Positiv-Rate dieser PCR-Tests betrug nur noch 0,1 Prozent. Seit Beginn der Pandemie wurden mehr als 70 Millionen Corona-Tests durchgeführt.
Seit Ausbruch von SARS-CoV-2 in Österreich haben sich 650.662 Menschen mit dem Virus angesteckt. 638.167 haben sich davon wieder erholt. Innerhalb der vergangenen 24 Stunden galten 135 als wieder gesund.
Die Neuinfektionen in den Bundesländern
- Burgenland: 0
- Kärnten: -1 (Datenbereinigung)
- Niederösterreich: 18
- Oberösterreich: 12
- Salzburg: 8
- Steiermark: -4 (Datenbereinigung)
- Tirol: 1
- Vorarlberg: 2
- Wien: 57
Wie es zu den Datenbereinigungen kommt und warum Sie jetzt so häufig vorkommen erfahren Sie hier.
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Neue Fälle nach Alter
Während in der ersten und zweiten Welle vor allem ältere Menschen betroffen waren, wurden in der dritten Welle auch viele Jugendliche infiziert. Das liegt zum einen in einer massiven Ausweitung der Testungen - seit Februar werden Österreichs Schüler via Antigen-Test auf das Coronavirus getestet.
Und zum anderen an der weiten Verbreitung der britischen Virusvariante, die deutlich ansteckender ist.
Zur Grafik: Klicken Sie auf die einzelnen Altersgruppen, um sie ein- und auszublenden.
Impfstatus in Österreich und international
Seit 27. Dezember wird auch in Österreich geimpft. Der Impfstart gab vielen Menschen Hoffnung, bald wieder in ihr altes Leben zurückkehren zu können. Doch bis die Impfung auch eine kritische Masse erreicht, ist noch etwas Geduld gefragt.
Das zeigen die täglich veröffentlichten Impfzahlen des Gesundheitsministeriums, die seit Mitte Jänner tagesaktuell veröffentlicht werden. Die derzeit kommunizierte Zahl zeigt jedoch nicht den präzisen Stand der aktuell geimpften Personen, sondern lediglich einen "Näherungswert".
Hospitalisierungen in Österreich
Maßgeblich für etwaige weitere Maßnahmen gelten vor allem die Spitalskapazitäten. Grob gesagt gilt hier die 100-10-1-Regel: Von 100 infizierten Menschen müssen rund 10 hospitalisiert werden, einer davon landet auf der Intensivstation - und das meist gleich für mindestens 10 Tage.
Wie die Bettenkapazitäten in Spitälern in den einzelnen Bundesländern aussieht, das zeigt die folgende Grafik.
Die folgende Grafik zeigt die 7-Tages-Inzidenz für ganz Österreich, heruntergebrochen auf Bezirksebene.
Die sogenannte Inzidenz gilt als wichtiger Richtwert in der Pandemiebekämpfung. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohner an. Die 14-Tages-Inzidenz wird herangezogen, um langfristige Tendenzen besser darstellen zu können.
In Deutschland etwa liegt die zulässige Obergrenze bisher bei 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. In Österreich ist eine solche Grenze nicht genau definiert. In der Corona-Ampel wird eine Region auf Rot gestellt, wenn es eien "hohe kumulative 7-Tages-Inzidenz relativ zur Bevölkerungsgröße" gibt.
Todesfälle in Österreich
Corona-Hotspots in Österreich
Folgende Grafik zeigt täglich die neuen Fälle gerechnet auf 100.000 Einwohner - gereiht nach Bezirk.
Anmerkung: Bei Bezirken unter 100.000 Einwohnern sind die Fälle statistisch hochgerechnet um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Die in dieser Kategorie angegebenen Neuinfektionen müssen also nicht den tatsächlichen Fällen entsprechen.
Testungen und Anteil positiver Tests
Steigen die Zahlen nur, weil wir mehr testen? Diese Frage beschäftigte vor allem im Sommer die Corona-sensibilisierte Öffentlichkeit. Eine Antwort darauf kann die Positivrate bei den Testungen liegen. War diese im Sommer bei rund fünf Prozent, so landete sie im Herbst bei bis zu 25 Prozent. Wären steigende Neuinfektionszahlen nur auf vermehrte Tests zurückzuführen, dürfte sich der Anteil positiver Tests eigentlich nicht ändern.
Klicken Sie in die Kurve, um die genauen Anzahl der täglich neuen Testungen zu sehen.
Internationaler Vergleich
Acht Monate nach Beginn der weltweiten Corona-Pandemie findet sich Österreich im weltweiten Spitzenfeld des Infektions-Geschehens wieder.