Jahreshöchstwert: Fast 8.600 Neuinfektionen in Österreich

Jahreshöchstwert: Fast 8.600 Neuinfektionen in Österreich
19 neue Todesfälle wurden in Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet.

Gestern wurde mit knapp über 6.500 Neuinfektionen der diesjährige Höchststand an neuen Fällen binnen 24 Stunden erreicht. Von Mittwoch auf Donnerstag wurde der gestrige Höchstwert mit  8.594 registrierten Corona-Neuinfektionen erneut klar übertroffen. (Hinweis: In einer ersten Meldung war von 8.183 Neuinfektionen die Rede. Es wurde nun eine Korrektur bei den positiven Testergebnissen vorgenommen, wodurch die Anzahl der Neuinfektionen auf 8.594 steigt.)

Dies liegt deutlich über dem Schnitt der vergangenen sieben Tage von 6.037. Zum Vergleich: Vor einer Woche wurden 4.248 Neuinfektionen gemeldet. Mehr neue Fälle als aktuell gab es mit 9.586 das letzte Mal am 13. November des Vorjahres. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt derzeit bei 474,74. 

Zudem gibt es 19 neue Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion zu vermelden, damit hat die Pandemie bisher 11.419 Todesopfer in Österreich gefordert. Die Zahl der aktiven Fälle steigt auf 57.326.

In den vergangenen 24 Stunden wurden 287.015 PCR-Tests durchgeführt, die Positivrate beträgt 2,85 Prozent.

In den Spitälern werden 1.826 Patienten behandelt, ​um 74 mehr als am Vortag. A​​​​​uf den Intensivstationen liegen 352 Patienten, ein Plus von 19 innerhalb eines Tages.

Die Auslastung der Normal- und Intensivstationen wird immer prekärer: "Wir stehen bald mit dem Rücken zur Wand“, warnte etwa Günther Weiss, Direktor des Klinikums für innere Medizin in Innsbruck.

Bundesweit einheitliche Maßnahmen

Die Bundesländer reagieren auf die steigenden Zahlen größtenteils mit Verschärfungen. Heute etwa beraten Wien und Oberösterreich über strengere Regeln. Dieser Fleckerlteppich an Maßnahmen quer über Österreich verteilt steht am Freitag bei geplanten Beratungen zwischen Bund und Ländern am Programm. Man werde mit den Ländern am Freitag das weitere Vorgehen besprechen, sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein am Mittwoch vor dem Ministerrat. Vereinheitlichungen seien dabei "sicher" ein Thema.

Man habe vor einigen Wochen einen klaren und transparenten Stufenplan mit Coronamaßnahmen vorgelegt, meinte Mückstein auf die unterschiedlichen Regelungen in den Ländern angesprochen.

Am Dienstag wurde die Schwelle von 300 belegten Intensivbetten erreicht, weshalb die Stufe Zwei der Verschärfungen mit kommendem Montag in Kraft treten wird. Allerdings erwarte man für den Montag auch schon ein Überschreiten der 400 Intensivbetten, womit dann gleich Stufe Drei zum Tragen käme, bekräftigte der Minister.

Aktuelle Zahlen aus den Bundesländern

  • Burgenland: 172
  • Kärnten: 402
  • Niederösterreich: 1.518
  • Oberösterreich: 2.317
  • Salzburg: 702
  • Steiermark: 1.101
  • Tirol: 586
  • Vorarlberg: 343
  • Wien: 1.453

Aktuelle Entwicklungen

  • Prognose: "Systemgefährdende Entwicklung" möglich (mehr)
  • Wien und OÖ beraten strengere Maßnahmen (mehr)
  • SPÖ-Landeschefin für Abschottung von Oberösterreich (mehr)
  • Fauci warnt vor neuartigen Virentypen (mehr)
  • Dritter Stich: Wie wirksam ist der Booster tatsächlich? (mehr)
  • WHO erteilt indischem Impfstoff Covaxin Notfallzulassung (mehr)
  • Ausreisekontrollen jetzt auch in: Tirol (mehr), Steiermark (mehr) und Oberösterreich (mehr)

Impfstatus in Österreich

Seit 27. Dezember 2020 wird auch in Österreich geimpft. Der Impfstart gab vielen Menschen Hoffnung, bald wieder in ihr altes Leben zurückkehren zu können. Doch bis die Impfung auch eine kritische Masse erreicht, ist noch etwas Geduld gefragt. 

Das zeigen die täglich veröffentlichten Impfzahlen des Gesundheitsministeriums, die seit Mitte Jänner tagesaktuell veröffentlicht werden. Die derzeit kommunizierte Zahl zeigt jedoch nicht den präzisen Stand der aktuell geimpften Personen, sondern lediglich einen "Näherungswert". 

Die folgende Grafik zeigt die 7-Tages-Inzidenz für ganz Österreich, heruntergebrochen auf Bezirksebene.

Die sogenannte Inzidenz gilt als wichtiger Richtwert in der Pandemiebekämpfung. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohner an. Die 14-Tages-Inzidenz wird herangezogen, um langfristige Tendenzen besser darstellen zu können.

In Deutschland etwa liegt die zulässige Obergrenze bisher bei 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. In Österreich ist eine solche Grenze nicht genau definiert. In der Corona-Ampel wird eine Region auf Rot gestellt, wenn es eien "hohe kumulative 7-Tages-Inzidenz relativ zur Bevölkerungsgröße" gibt. 

Todesfälle in Österreich

Testungen und Anteil positiver Tests

Steigen die Zahlen nur, weil wir mehr testen? Diese Frage beschäftigte vor allem im Sommer die Corona-sensibilisierte Öffentlichkeit. Eine Antwort darauf kann die Positivrate bei den Testungen liegen. War diese im Sommer bei rund fünf Prozent, so landete sie im Herbst bei bis zu 25 Prozent. Wären steigende Neuinfektionszahlen nur auf vermehrte Tests zurückzuführen, dürfte sich der Anteil positiver Tests eigentlich nicht ändern. 

Klicken Sie in die Kurve, um die genauen Anzahl der täglich neuen Testungen zu sehen. 

Internationaler Vergleich

Schauen Sie selbst, wo sich Österreich im internationalen Vergleich in Sachen Infektionsgeschehen befindet. 

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