Das Land Oberösterreich feiert sich selbst. Und mit dem Tourismustag gemeinsam mit den Tourismus-Playern den "Aufbruch in die Tourismus-Zukunft". 700 Personen haben an der Tourismusstrategie 2030 mitgewirkt, die Essenz aus all den eingebrachten Meinungen, Inputs und kritischen Rückmeldungen wurde die neue Strategie entwickelt.
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Sie wurde am Montag in der Raiffeisen-Arena präsentiert und baut auf guten Zahlen auf: Auf dem zweitbesten Winterergebnis und dem besten Sommerergebnis, das der Tourismus in Oberösterreich je verzeichnet hat, freute sich Tourismuslandesrat Markus Achleitner (ÖVP).
Und legte die daraus resultierende Latte hoch: "Zehn Millionen Nächtigungen 2030 sind das Ziel. Acht Millionen haben wir jetzt." Das soll mit noch mehr Sichtbarkeit gelingen.
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"Der Gast fühlt sich dort wohl, wo sich die Menschen wohlfühlen", brachte OÖ-Tourismus-Geschäftsführer Andreas Winkelhofer einen Kernpunkt der Strategie auf den Punkt.
Zwar sind der Gast, die Tourismusbetriebe und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer noch im Fokus der Tourismusstrategie, aber mit einer neuen Perspektive nach innen: "Wir wollen stärker auch ins Land hinein kommunizieren", erklärte Winkelhofer.
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Dass Oberösterreich als "echt, authentisch, überraschend und gastfreundlich" wahrgenommen werde, überrascht ihn nicht - auf diese Attribute weiterhin zu setzten werde der OÖ-Tourismuswirtschaft, einem wichtigen Teil der Wirtschaftskraft des Landes, weiterhin gut anstehen.
Dazu noch mehr Kooperationen und Gemeinsamkeiten finden - so wie das mit der Kultur bereits gelungen sei. Etwa mit der Industrie, der Technologie, der Landwirtschaft - allesamt starke Player und Partner im Land. Winkelhofer: "Wir müssen über den Tellerrand hinausblicken."
Konkret hat Winkelhofer Nachhaltigkeit angesprochen - und dabei die Mobilität. "70 Prozent des CO2-Ausstoßes unserer Urlaubsgäste entsteht bei der Anreise", erläuterte Winkelhofer und betonte: "Dafür müssen wir uns neue Konzepte für die öffentliche Anreise überlegen."
Etwa über noch bessere Kooperationen mit den ÖBB und dem Oberösterreichischen Verkehrsverbund.
Dass das Wasser und die Seen weiterhin eine große Rolle in der touristischen Vermarktung spielen werden, liegt auf der Hand. Wo Oberösterreich aufholen will? Beim Urlaub mit dem Mountainbike.
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Und in Richtung Wintertourismus sagte Winkelhofer mit dem Klimawandel im Hintergrund: "Wir müssen das Bergerlebnis nicht allein aus dem Winter heraus, sondern für 365 Tage denken. Der Berg ist eine Sehnsuchtsraum."
Das Projekt "Hunger auf echt" werde weitergeführt, dabei wolle der Tourismus auf das klassische Wirtshaus ein größeres Augenmerk legen.
Und als Schlussfolgerung seiner Ausführungen beantwortete Winkelhofer seine eingangs gestellte Frage, welches typische Souvenir jemand von seinem Oberösterreich-Urlaub mit nach Hause nehmen solle: Eine besonders emotionale Erinnerung an Land und Leute hier.
Das soll unter der Leitstrategie "Oberösterreich ist ECHT überraschend" mit Blick auf die Zielmärkte Österreich, Deutschland, Tschechien und die Niederlande auch gelingen.
Tourismuspreise verliehen
Gleichzeitig wurden die OÖ-Tourismuspreise verliehen. In der Kategorie "Nachhaltiges touristisches Gesamterlebnis" wurde die "Mühlviertler Marken Gmbh für die "Bio-Entdeckertour durch das Mühlviertel" mit dem "Notos" ausgezeichnet.
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In der Kategorie "smart, digital, innovativ" erhielt die Lindenhof Gmbh in Spital am Pyhrn die Auszeichnung, und der erstmals vergebene Publikumspreis ging in der Kategorie "Betriebe" an "Dilly - das Naturpark Resort" in Windischgarsten sowie in der Kategorie "Freizeiterlebnis" (passend zur neuen strategischen Ausrichtung) an den Verein "Mountainbike Initiative Linz".
Mit Viktoria Stranzinger wird eine "etwas verrückte Köchin" (Cook up Kitchen) vom Land zum Innovationspreis Tourismus 2024 entsandt.
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Last but not least wurden auch die "KultiWirte" für ihr Brausilvester und das "Kultbier" ausgezeichnet.
Mutige authentische kulturelle Umrahmung
Entsprechend der Tourismusstrategie war auch die musikalische Umrahmung angelegt. Die großartigen Sängerknaben aus St. Florian mit einem auf der Landeshymne aufbauenden Medley und sechs Musikerinnen und Musiker der Bruckner Universität, die in der leeren Raiffeisenarena im Zuge einer akustischen Reise mit dem Schiff, zu Fuß und dem Rad, vorbei an "gestimmten" Flüssen, Bächen und Seen, das Auftragswerk "Wind" von der gegenüberliegenden Stadionseite als weltweite Uraufführung präsentierten. Echt überraschend, mutig, dennoch authentisch und jedenfalls über den (kulturtouristischen) Tellerrand blickend.
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