Linz: Stadt lässt eigenes Erbe schleifen

Linz: Stadt lässt eigenes Erbe schleifen
Bald muss ein Teil der historischen Arbeitersiedlung in der Sintstraße Neubauten weichen.

Als der damalige Stadtbaudirektor Curt Kühne seine Siedlung in der Sintstraße entwarf, dachte er an die Arbeiter, das Proletariat, das trotz der Wirren der Zwischenkriegszeit ein ordentliches Dach über dem Kopf bekommen sollte. Und nicht nur das: Die Bewohner sollten auch Grünanlagen vor der Haustüre haben, die zugleich als Garten und Gemeinschaftsraum dienen sollten.

Eine Idee also, die heute zeitgemäßer ist denn je – und zugleich ein politisches Statement, das auch 90 Jahre nach seiner Erbauung für das „rote Linz“ steht. Nun dürften die Tage für einen Teil der historischen Anlage aber gezählt sein; am Montag trat der Beirat für Stadtgestaltung zusammen. Thema unter anderem: Ein Projekt der Strabag und der Gemeinnützigen Wohngemeinschaft der Stadt Linz, das einen Abriss von sieben der 18 Häuser in der einstigen Vorzeige-Siedlung vorsieht. Stattdessen sollen dort Neubauten entstehen, ebenso wie eine Tiefgarage.

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