Corona war meistdiskutiertes Thema im Vorfeld der Landtagswahl

Corona war meistdiskutiertes Thema im Vorfeld der Landtagswahl
Die Pandemie war das meistdiskutierte Thema in der Oberösterreichischen Wählerschaft.

Die Corona-Pandemie war bei den oberösterreichischen Wählerinnen und Wählern das meistdiskutierte Thema. Das ergibt die von SORA/ISA erstellte ORF-Wahltagsbefragung unter rund 1.200 Wahlberechtigten. Das gilt auch für die jeweilige Wählerschaft der drei stärksten Parteien ÖVP, FPÖ und SPÖ. Nur bei den Grünen dominierte mit Abstand der Umwelt- und Klimaschutz die Diskussionen. Für die NEOS und MFG wurden aufgrund zu geringer Fallzahlen keine Daten ausgewertet.

Insgesamt gaben 46 Prozent der Wählerinnen und Wähler an, das Thema Corona „sehr diskutiert“ zu haben. 35 Prozent diskutierten die Kosten des täglichen Lebens sehr, 30 Prozent Gesundheitsversorgung und Pflege, je 29 Prozent die Chancen der jungen Menschen in Oberösterreich bzw. Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen und 27 Prozent Zuwanderung und Integration.

Unter ÖVP-Wählern wurde Corona seltener diskutiert

Interessant: Unter ÖVP-Wählern wurde Corona nur zu 37 Prozent „sehr diskutiert“, damit lag es nur knapp vor der Gesundheitsversorgung und Pflege (34 Prozent). Unter FPÖ-Wählern wurde die Viruserkrankung viel häufiger sehr diskutiert (55 Prozent), knapp gefolgt von den Kosten des täglichen Lebens (54 Prozent) und Zuwanderung/Integration (52 Prozent). Bei SPÖ-Wählern dominierte ebenfalls das Corona-Thema die Diskussionen (44 Prozent), gefolgt von den Kosten des täglichen Lebens (42 Prozent) sowie Gesundheitsvorsorge/Pflege (38 Prozent). Deutlich von den anderen Parteien unterscheiden sich die Grün-Wählern: Bei ihnen war der Umwelt- und Klimaschutz das meistdiskutierte Thema (78 Prozent). Corona (42 Prozent) rangierte bei ihnen nach den Chancen junger Menschen in OÖ (45 Prozent) und Bildung (43 Prozent) nur auf Platz vier.

Die Einschätzung der Entwicklung Oberösterreichs seit der letzten Wahl 2015 ist durchwachsen: Rund 45 Prozent bewerteten diese neutral, in etwa gleich große Blöcke schätzten sie positiv (26 Prozent) bzw. negativ (29 Prozent) ein. Wenig überraschend das Wahlverhalten dieser Personen: 67 Prozent der Personen, die der Meinung sind, dass sich Oberösterreich seit 2015 eher positiv entwickelt hat, haben ÖVP gewählt. Bei jenen Personen, die eher eine negative Entwicklung orten, ist die FPÖ Nummer eins.

ÖVP hat Absolute in Altersgruppe 60+

Deutliche Unterschiede gab es beim Wahlergebnis je nach Alter der Wählerinnen und Wähler. Bei den 16-29-Jährigen lagen Grüne (26 Prozent) und ÖVP (25 Prozent) Kopf an Kopf, gefolgt von FPÖ (21 Prozent) und SPÖ (13 Prozent). Schon deutlich in Führung ist die ÖVP dagegen bei den 30- bis 59-Jährigen. Sie kommt in dieser Altersgruppe auf 33 Prozent, gefolgt von der FPÖ (24 Prozent), der SPÖ (18 Prozent) und den Grünen (zehn Prozent). Bei den Über-60-Jährigen käme die ÖVP mit 53 Prozent sogar auf eine absolute Mehrheit, 23 Prozent dieser Altersgruppe verbucht die SPÖ, zwölf Prozent die FPÖ und acht Prozent die Grünen.

Tendenziell ist die ÖVP eher eine Partei der Gutverdiener, die Grünen sogar eindeutig. 41 Prozent der Personen, die mit ihrem Haushaltseinkommen gut auskommen, haben der ÖVP ihre Stimme gegeben. Bei jenen, die damit nur schlecht das Auslangen finden, kommt die ÖVP dagegen nur auf 30 Prozent. Noch stärker klafft dies bei den Grünen auseinander: Bei den Gutverdienern kommen sie auf 16 Prozent, bei den Schlechtverdienern nur auf fünf Prozent. Genau umgekehrt ist es bei der FPÖ: Bei den Personen, die mit ihrem Haushaltseinkommen schlecht auskommen, holte sie 32 Prozent - bei den Gutverdienern waren es nur 14 Prozent. Praktisch die Waage bei 18 bzw. 19 Prozent hält sich der jeweilige Anteil bei der SPÖ.

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