Thomas Stelzer: Sein Durchhalten wurde mit LH-Posten gekrönt
Es ist seine erste Landtagswahl, die Thomas Stelzer als Landeshauptmann von Oberösterreich bestreitet. Ein Plus an Prozentpunkten ist nach der Wahlschlappe 2015, als die ÖVP unter Vorgänger Josef Pühringer von 46,8 auf 36,4 Prozent absackte, sicher. Stelzers Erfolg wird aber eher daran gemessen, ob der unaufgeregt wirkende Sachpolitiker wieder den Vierer an die erste Stelle zurückholt.
Nüchterner Landesmanager
Nach seinem Amtsantritt im April 2017 setzte Stelzer, der eher als nüchterner Landesmanager denn als empathischer Landesvater auftritt, für das Budget 2018 ein Nulldefizit durch. Über sich selbst hat der studierte Jurist, der mit seiner Familie in Wolfern im Bezirk Steyr-Land wohnt, gesagt, dass er schon vom "Durchhalten geprägt" sei und sich "eher selten von etwas abbringen" lasse. Corona zwang ihn dann aber, seinen finanzpolitischen Pfad zu verlassen.
Seine klassische Politkarriere begann der heute 54-Jährige schon als Jugendlicher. 1992 stieg er in der JVP zum Landesobmann auf, er saß im Linzer Gemeinderat und im oö. Landtag, wo er von 2009 bis 2015 Klubobmann war. Nach der Landtagswahl 2015 rückte er zum Landeshauptmann-Stellvertreter auf, um zwei Jahre später dann die Nummer eins im Land und in der Partei zu werden.
"Kickl-freie Zone"
Die Koalition mit der FPÖ sieht er pragmatisch, die Zusammenarbeit mit seinem eher gemäßigt auftretenden Stellvertreter Manfred Haimbuchner funktionierte in den vergangenen Jahren recht friktionsfrei, daran änderten auch Ibiza und Kickl nichts. Oberösterreich erklärte Stelzer kurzerhand zur "Kickl-freien Zone" und schloss somit eine Weiter mit der FPÖ OÖ nicht aus. Allerdings tragen sich auch Grüne und Rote als mögliche Partner an.
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