Eva Schobesberger (Grüne): "Menschen sollen kein Auto mehr wollen"

Eva Schobesberger (Grüne): "Menschen sollen kein Auto mehr wollen"
Grüne Klimastadträtin will Linz bis 2040 so umbauen, dass Linzerinnen und Linzer lieber zu Fuß gehen, mit dem Rad fahren oder Öffis nutzen.

Eva Schobesberger will  als erste Frau das Bürgermeisteramt in Linz erobern. 

KURIER: Frau Schobesberger, fühlt sich Grüne Politik machen zurzeit nicht an wie ein Kampf gegen Windmühlen? 

Eva Schobesberger:  (lacht). Es ist ambivalent. Manchmal ist es das, aber viele Menschen reden mich an und sagen, super, dass Sie kandidieren, gerade jetzt muss man starke grüne Politik machen.

Die Nationalratswahlen in Linz waren kein Erfolg für die Grünen – sie sind  vom zweiten auf den vierten Platz abgestürzt. 

Das ist natürlich alles andere als erfreulich, da fängt man zum Nachdenken an.

Schaffen Sie es in die Stichwahl? 

Ich gebe mein Bestes, Prognosen habe ich keine.

Warum greift auch lokal der Populismus der FPÖ so viel besser als Grünen-Politik? 

Das kann ich nicht beantworten. Ich bin überzeugt, dass es vor allem für die gesamte Gesellschaft besser ist, wenn man Sachpolitik macht.

Der Klimawandel ist so stark zu spüren, dennoch verfängt Ihre Politik schwer. 

Es herrschen gerade Stimmungen, wo Menschen Angst haben. Die Stimmung ist nicht direkt gegen die Grünen, aber für viele Menschen stehen andere Dinge im Vordergrund. Umso wichtiger ist es, an dem dran zu bleiben, was für uns alle, für die Zukunft, wichtig ist.  

Können die Grünen die Absage der Umwidmung im Grüngürtel für sich verbuchen? 

Das ist ein wichtiger Erfolg, nicht nur für uns Grüne, sondern für uns Linzerinnen und Linzer. Weil dieser wertvolle Schatz für die Stadt und die Lebensqualität in der Stadt wichtig ist.

Eva Schobesberger wurde am 14. August 1976 geboren und ist verheiratet. Seit 2009 ist sie Stadträtin für die Grünen

Die Juristin war Studienassistentin am Institut für Frauen- und  Geschlechterforschung an der Johannes-Kepler-Uni in Linz und 
wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Rechtsgeschichte, von 2003 bis 2009 Büroleiterin von Stadtrats Jürgen  Himmelbauer

Sie hat sich im Arbeitskreis gegen Sexismus in und um Kulturinitiativen engagiert und war vier Jahre im Vorstand der KUPF-Kulturplattform OÖ

Braucht es die Digital-Uni als eigene Universität und wo soll sie errichtet werden? 

Je mehr Bildungseinrichtungen es gibt, umso besser ist es. Es gibt keinen besseren Universitätsstandort als die PostCity. Man ist mit dem Zug in einer Stunde am Flughafen Wien, sogar mit dem Auto ist man gut angebunden. Und es ist mitten im Stadtzentrum. Nichts belebt eine Stadt so wie eine Uni. Das hat man auch mit der Kunstuniversität am Hauptplatz gesehen, das hat der Stadt unglaublich gutgetan.

Mit Bürgermeister Klaus Luger waren Sie sich in Klimafragen nicht immer einig, wie schaut es mit Dietmar Prammer aus?

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