„Die Kunst der Renaturierung an der Donau ist es, die Leinwand zu bereiten, auf der die eigentliche Künstlerin – die Natur – wieder aus eigener Kraft gestalten darf“, formuliert man das Ziel solcher Projekte bei der Österreichischen Wasserstraßen-Gesellschaft Viadonau.
Natur stärken
Mit solchen Projekten würde man außerdem dabei helfen, ein Stück ursprüngliche Donaunatur wiederherzustellen, sagt Viadonau-Geschäftsführer Hans-Peter Hasenbichler. Man stärke damit die Natur sowie die eigenen Zukunftsperspektiven, denn es entstand auch ein besonderer Naherholungsraum. Die unterschiedlichen Uferstrukturen sollen auch Platz für Jungfischhabitate und Wintereinstände für strömungsliebende Fische wie etwa Barbe, Hasel, Huchen, Nase und Nerfling bieten, sagt Landesfischermeister Karl Gravogl.
„Wir müssen unseren Flüssen wieder mehr Platz geben“, sagt Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP). Das mache man in Niederösterreich mit bisher 220 Renaturierungsprojekten um 200 Millionen Euro sehr erfolgreich.
Bewusstsein schaffen
Um die Bewahrung der Au geht es auch sechs engagierten Stockerauern: Die sogenannte Augruppe will mit ihren Projekten den Wert des Naturschutzgebiets vermitteln.
Neben bereits umgesetzten Lehrpfaden soll nun bis Herbst 2023 ein Strauchwipfelweg geschaffen werden. Dieser wird sich über eine Geländemulde ziehen und soll die Besucher über einen barrierefreien Holzsteg in die Wipfel der vorhandenen Sträucher führen. Mit seinen 70 Metern wird der Pfad ganz neue Blickwinkel auf die Natur erlauben. Tafeln mit wissenschaftlichen Erläuterungen werden Informationen über die Au bieten.
„Alle unsere Projekte sind im vordersten Bereich der Au angesiedelt. Die Kernzone soll unberührt bleiben“, erklärt Architekt Werner Fürtner, der die Pläne für den Strauchwipfelweg entworfen hat. Unzählige Stunden haben die Freiwilligen in die Ausarbeitung gesteckt, und sie haben noch mehr Ideen in petto.
Dazu zählen auch Bestrebungen, eine Außenstelle der Universität für Bodenkultur (Boku) dort anzusiedeln.
Der Gemeinderat hat bereits einen Grundsatzbeschluss für den Strauchwipfelweg gefasst, der rund 230.000 Euro kosten wird. 75 Prozent davon werden durch LEADER gefördert. „Je mehr Leute wissen, wie viel die Au wert ist, desto besser wird sie geschützt“, weiß Fürtner.
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