Wiener Neustädter Schüler sind Robotik-Weltmeister

Wiener Neustädter Schüler sind Robotik-Weltmeister
Das Team der HTL holte den Titel gegen fünfzig andere Konkurrenten.

Von Sarah Prankl

Um an den Pokal zu kommen, brauchte das Robotik-Team der HTL Wiener Neustadt vor allem eines: Fingerspitzengefühl. Kein Teilnehmer durfte sich den geringsten Fehler erlauben. Die Bemühungen zahlten sich aus, die Schüler-Gruppe namens „qbit“ konnte sich den WM-Titel in einer Disziplin holen und belegte den zweiten Platz in einer weiteren. Somit gehören sie zu den besten weltweit.

Insgesamt setzten sich die jungen Ingenieure gegen fünfzig Teams aus den USA, China und Australien durch und erreichten sogar den zweiten Platz im Gesamt-Ranking. Dafür reisten sie für fünf Tage nach Oklahoma (USA), um an verschiedenen Disziplinen teilzunehmen. Organisiert wird der Wettbewerb von Botball, einem Bildungsprogramm unter der Schirmherrschaft der Nasa. Seit 1998 wird der internationale Bewerb mit zugehöriger Konferenz jährlich ausgetragen, um die Entwicklung der Robotik und Digitalisierung an Schulen zu fördern.

Mit dem Sieg tritt das heurige Team in die Fußstapfen vieler ehemaliger Schüler der HTL Wiener Neustadt, die bereits Weltmeistertitel holten. Um den Wettbewerb spannend zu halten, ändern sich die Problemstellungen allerdings jedes Jahr. Nach der weltweiten Bekanntgabe haben die Teams dann drei Monate Zeit, um die Aufgaben zu lösen und an den internationalen Meisterschaften teilzunehmen.

Heuer mussten die Teams autonome Roboter programmieren, die Menschen helfen, selbstständig neue Impfstoffe herzustellen. Anschließend soll der kontaminationsfreie Versand der Impfstoffe von den Teams sichergestellt werden.

Roboter im Team

Das niederösterreichische Team „qbit“, bestehend aus Marcel Dinhof, Lukas Leskovar, Manuel Kempf, Antonia Oberhauser, Niklas Wieser und Florian Zachs sowie zwei Robotern, meisterte die Aufgaben mit Bravour. Die technischen Bots im Team agieren autonom, also ohne menschliche Kontrolle von außen. Durch die Planung, Entwicklung, Programmierung und Dokumentation der Bots sollen die Jugendlichen wissenschaftliches Forschen erleben.

Das vordefinierte Set an erlaubten Roboter-Teilen – etwa Motoren, Sensoren, zwei Controller und Kamera – ist erforderlich, um bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Diese müssen die Bots dann innerhalb von zwei Minuten lösen, wobei das sowohl von Taktik, als auch von Präzision und Zuverlässigkeit geprägt ist. Für diesen entscheidenden Moment braucht es aber viel Vorbereitungsarbeit.

Im letzten halben Jahr habe man sehr viel Zeit für das Projekt investiert, sagt der betreuende Lehrer Michael Stifter: „Alle Bemühungen hinsichtlich des mechanisch-technischen Designs der Roboter und deren Programmierung haben sich nun ausgezahlt.“ Trotz Distance Learning in den vergangenen zwei Jahren habe das Team mit dem Sieg beweisen können, dass die HTL Wiener Neustadt in der Robotik nicht nur in der Vergangenheit Weltspitze war, sondern immer noch ist.

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