Warnung vor Vollpräsenz in den Berufsschulen

Berufsschuldirektor und Gewerkschafter Franz Pleil
Gewerkschafter warnt vor vollen Klassen und Schülerheimen, in denen Lehrlinge aus ganz Österreich zusammenkommen.

Der noch nicht fixierte, aber immer wieder kolportierte mögliche Vollpräsenzunterricht in den Schulen ab 17. Mai lässt bei den 700 Berufsschullehrern in Niederösterreich die Alarmglocken schrillen. In den 18 derartigen Bildungsstätten würde das Corona-Infektionsrisiko in die Höhe schnellen, wird befürchtet.

Berufsschüler, die aus ganz Österreich in diesen Schulen zusammengezogen werden und in den dazugehörigen Wohnhäusern schlafen, kumulieren ein schwer einzuschätzendes Risiko. „Der Vollbetrieb wäre für uns einfach ein Wahnsinn“, ist Franz Pleil, Direktor der Berufsschule Mistelbach überzeugt. Der Schulleiter, zugleich auch Vorsitzender der Gewerkschaft Berufsschule in der GÖD warnt in einem offenen Brief an die Verantwortlichen im Bildungswesen, sowie an Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein und die nö. Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig vor infizierten Lehrlingen in überfüllten Klassen oder in wieder vollen Vier- und Sechsbettzimmern in den Heimen. Derzeit werden die Zimmer mit zwei Lehrlingen belegt.

Infektionsfälle

Mehr Kontakte im Unterricht, auf Gängen, im Speisesaal oder in der Freizeit erhöhe trotz Tests das Risiko, danach große Gruppen absondern und in Distance Learning schicken zu müssen, warnt Pleil. Dafür reiche das Personal nicht. Weil ein Großteil der Lehrerschaft erst jetzt erste Impftermine bekommen habe, sei auch sie in erhöhter Gefahr. Pleil fordert, dass der derzeit wochenweise wechselnde Schichtbetrieb aufrecht bleiben soll. Auf seinen in er Vorwoche ausgeschickten Brief habe er bislang keine Antwort bekommen, berichtete er am Dienstag.

Kommentare