Waldbrände kennen keine Winterpause mehr: Saison läuft bereits

Löscharbeiten am Tulbingerkogel im Bezirk Tulln
Am Tulbingerkogel löschten Einsatzkräfte einen Waldbrand im Ausmaß von zwei Fußballfeldern. Feuerwehren waren in etlichen Bundesländern bereits wieder gefordert.

Im schneearmen trockenen Winter war das Thema eigentlich nie richtig vom Tisch. Doch nun beschäftigt die neue Waldbrandsaison die Feuerwehren  in den Bundesländern bereits wieder auf Hochdruck. So auch in Niederösterreich, wo die Feuerwehren am Freitagnachmittag im Bezirk Tulln am Tulbingerkogel zu einem Waldbrand ausrückten.

Fünf Feuerwehren mussten erstmals in diesem Jahr zu einem Feuer in Wald und Flur ausrücken. Um diese Jahreszeit ein ungewöhnlicher Eintrag in die Einsatzstatistik, der der trockenen Witterung geschuldet sei, hieß es seitens des Bezirkskommandos Tulln.

Waldbrände kennen keine Winterpause mehr: Saison läuft bereits

Am  frühen Nachmittag wurde der Alarm ausgelöst. Nahe der Mödihütte am Tulbingerkogel sei ein Stück Wald in Brand geraten, lautete die  Verständigung.  Unverzüglich wurden die Feuerwehren der Region  alarmiert.  Innerhalb von zwei  Stunden konnte das Feuer unter Kontrolle gebracht und gelöscht werden. Es stand eine Fläche von etwa zwei Fußballfeldern in Flammen.

Waldbrände kennen keine Winterpause mehr: Saison läuft bereits

60 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren Mauerbach, Wilfersdorf, Gablitz, Katzelsdorf am Wienerwald, und Steinbach standen im Einsatz.

Mehr Waldbrände

In NÖ war im Vorjahr die Zahl der Waldbrände mit der steigenden Zahl der Hitzetage ebenfalls angestiegen. Eine vom Land gestartete Beschaffungsaktion für neue Speziallöschfahrzeuge für Waldbrände wird heuer fortgesetzt. Insgesamt werden für mittlerweile speziell ausgebildete Waldbrandeinheiten 34 Waldbrand-Spezialfahrzeuge, Pick-ups und Gerätecontainer um acht Millionen Euro angeschafft.  Der zweite Teil dieser Anschaffungen soll in den kommenden Monaten erfolgen, hatte LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) im Jänner angekündigt.

In der Steiermark ließ ein erster Waldbrand Mitte der Woche die Alarmglocken schrillen. Das Land warnt vor hoher Waldbrandgefahr in schneefreien sonnseitigen Lagen. In den kommenden Tagen wird daher in allen Bezirken von den Verwaltungsbehörden eine Waldbrandverordnung erlassen, kündigte das Land  am Samstag an. Agrarlandesrat Hans Seitinger (ÖVP) unterstrich, dass die meisten Waldbrände vermeidbar wären.

Strafandrohung

Mit der angekündigten Verordnung wird in der Steiermark nun für alle das Hantieren mit offenem Feuer sowie das Rauchen im Wald oder im Gefährdungsbereich des Waldes verboten und kann mit einer Strafe von 7.270 Euro oder mit einer Freiheitsstrafe von bis zu vier Wochen bestraft werden.

Im Burgenland hatten die Feuerwehren in den vergangenen Tagen vor allem mit Schilf- und Flurbränden zu kämpfen, sagt Günter Prünner vom Landesfeuerwehrverband.  Erst am Freitag gab es  einen Flurbrand in Siegendorf (Bez. Eisenstadt-Umgebung),  am Mittwoch stand am Neusiedler See Schilf in Flammen. Üblicherweise kämen solche Einsätze im Sommer vor, durch die Trockenheit besteht aber jetzt schon  erhöhte Brandgefahr.

Großübung

Auch in Oberösterreich ist das Waldbrandthema akut, allerdings vorerst nur im Rahmen einer zweitägigen Großübung. In Altpernstein im Bezirk Kirchdorf übten am Samstag 200 Kräfte der Feuerwehr und des Bundesheeres, unterstützt mit Hubschraubern, das Löschen eines massiven Waldbrandes.

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