Vorstoß für neue Luftgüte-Messstellen wurde abgelehnt

Autoabgase werden bei St. Valentin 350 von der A1 entfernt gemessen kritisiert Georg Ecker (Grüne)
Grüne wollen Emissionen direkt an Verkehrs-Hotspots messen

NÖ. Die Messmethodik der Luftgüte durch das Land Niederösterreich machten die Grünen bei der letzten Landtagssitzung zum Thema. Keine der 43 Messstationen sei direkt an den Hauptverkehrs-Hotspots A1, A2 oder A22 positioniert, deshalb forderten die Grünen eine Neupositionierung gewisser Messlabors an neuralgischen Stellen. ÖVP und FPÖ lehnten ab.

Durch diese „Schummelei“ könnte eine Gesundheitsgefährdung von Anrainern vertuscht werden, befürchtete der grüne Abgeordnete Georg Ecker. Wie berichtet, wies er darauf, dass etwa an der A1 bei St. Valentin (Bezirk Amstetten) Anrainer unmittelbar an der Autobahn wohnen, die Luftüberwachungsstelle zu ihrem Gesundheitsschutz aber über 300 Meter entfernt positioniert ist. Wenige Kilometer westlich findet sich direkt an der A1 bei Enns-Kristein die Messstelle des Landes OÖ. Dort führten die gemessenen Überschreitungen der Schadstoffgrenzen zur Einführung der 100 km/h-Beschränkung auf der A1.

Belastungsschwerpunkt

Nach der IG-L-Messkonzeptverordnung des Bundes müsse zumindest eine Messstelle im Bundesland direkt, also rund zehn Meter, an einem verkehrsnahen Belastungsschwerpunkt positioniert sein, verweist Ecker. An den meistbefahrenen Hauptrouten in NÖ sei das aber nirgends der Fall, kritisierte der grüne Abgeordnete. Auch der zustädnigen Fachabteilung des Landes erhielt der KURIER die Auskunft, dass es in NÖ drei verkehrsnahe Messpunkte gebe. Diese befinden sich am Europaplatz in St. Pölten, in Klosterneuburg und in Purkersdorf.  Das IG-L schreibe zudem keine expliziten Messpunkte an Autobahnen vor, Luftschadstoffe seien „expositionsrelevant“, also dort, wo sich Menschen relevant zum Grenzwert aufhalten, sowie an allgemein repräsentativen Standorten zur erfassen, hieß es.

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