Waffenpass für Jagdkommando-Soldat aus Angst vor den Taliban

Das Jagdkommando bildete Sicherheitskräfte in Afghanistan aus
Erhöhte Gefährdungslage für Soldaten der Eliteeinheit nach Machtübernahme in Afghanistan. Das Gericht erlaubte nun deshalb Waffen in der Freizeit.

Die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan bedeutet auch ein Sicherheitsrisiko für Österreichs Elitesoldaten. Mit dem hastigen Abzug der Amerikaner aus der Krisenregion haben sie dem Regime nicht nur Waffen und militärisches Gerät im Wert von Milliarden Dollar überlassen, sondern vor allem auch Zugang zu geheimen Akten Tür und Tor geöffnet. Darunter auch sensible Daten aller Mitglieder des Internationalen NATO-Einsatzes „Resolute Support Mission“. Beteiligt daran waren auch Soldaten des österreichischen Jagdkommandos, die in Afghanistan für die Ausbildung angehender Polizisten und Militärs im Kampf gegen die Taliban verantwortlich zeichneten.

Vor diesem Hintergrund ist auch mit einem erhöhten Sicherheitsrisiko für alle teilnehmenden Soldaten in Österreich auszugehen. So sieht es zumindest das Landesverwaltungsgericht Niederösterreich (LVwG), das vor wenigen Tagen ein bemerkenswertes Urteil in diesem Zusammenhang gefällt hat. Unter anderem wegen des Risikos vor Vergeltungsschlägen der Taliban auf „weiche Ziele“ in Österreich hat Richter Andreas Pichler einem betroffenen Jagdkommando-Soldaten einen Waffenpass und damit die Erlaubnis zugebilligt, auch in seiner Freizeit eine Waffe bei sich zu tragen. Bis dato haben Behörden von Eisenstadt bis Bregenz das den bestausgebildeten Kämpfern untersagt. Fast 50 solcher Verfahren sind österreichweit anhängig, bisher mit unterschiedlichstem Ausgang.

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