Tote und verletzte Schafe: Erneut Verdacht auf Wolfsrisse in NÖ

Tote und verletzte Schafe: Erneut Verdacht auf Wolfsrisse in NÖ
Es wurden DNA-Proben genommen, die Auswertung dauert rund zwei Wochen.

Im Raum Langschlag (Bezirk Zwettl) im Waldviertel gibt es erneut einen Wolfsriss-Verdacht. Entsprechende Medienberichte bestätigte der Wolfsbeauftragte Aldin Selimovic am Donnerstag auf APA-Anfrage. DNA-Proben wurden seinen Angaben zufolge entnommen, die Auswertung dürfte rund zwei Wochen in Anspruch nehmen.

Gerhard Fallent steht auf einem "Schlachtfeld" als ihn der KURIER erreicht. Am heutigen Donnerstagmorgen hat er festgestellt, dass seine Schafherde mit insgesamt 16 Tieren überfallen wurde. Sieben Schafe waren tot, die anderen verletzt, eines muss wohl notgeschlachtet werden. Bereits im August und September des Vorjahres waren insgesamt acht Schafsrisse in der Region Langschlag auf Wölfe zurückgeführt worden.

Für ihn ist klar, dass Wölfe seine Herde angefallen haben. "Wir haben hier ein generelles Problem. Ich höre gerade vom Jagdbeauftragen, dass alleine im Bezirk Zwettl 28 unterschiedliche Wölfe gesichtet wurden", erzählt er.

Und auch in Langschlag selbst häufen sich die Wolfssichtungen - bzw. die Begegnungen mit den Tieren, wie Fallent es nennt. "Menschen stehen vor dem Haus und sehen, wie ein Wolf über die Wiese 50 Meter vor ihnen streift, so wie ein Hund", sagt er. Es gebe Bilder, aufgezeichnet von Wildkameras im Langschläger Wald, bei denen gleich drei bis vier Wölfe auf einer Aufnahme zu sehen seien.

Tote und verletzte Schafe: Erneut Verdacht auf Wolfsrisse in NÖ

Gerhard Fallent betrauert acht tote Schafe. 

Wolfsriss erst vor zwei Wochen

Erst Anfang Februar könnte in der Region ein Wolfsriss entdeckt worden sein. Beim Winterdienst hat ein Arbeiter, der mit dem Schneepflug unterwegs war, in den frühen Morgenstunden des 2. Februar ein totes Hirschtier in der Gemeinde Unserfrau-Altweitra (Bezirk Gmünd) gefunden. Nicht alle melden solche Fälle. Der Riss wurde dem Wolfsmanagement gemeldet, die DNA-Probe wird noch analysiert.

Mittlerweile gibt es allein im Waldviertel vier Rudel, sagt Christian Pichler, Wolfsexperte der Tierschutzorganisation WWF. Im Jahr 2016 entstand das erste Rudel Niederösterreichs am Truppenübungsplatz Allentsteig. Laut Informationen des WWF produziert es seitdem sechs bis acht Welpen jedes Jahr. Auch in Litschau und Karlstift siedelten sich Rudel an. Nachkommen daraus gründeten wieder eine neue Gruppe bei Harmanschlag (alles Bezirk Gmünd).

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