Tod von Krankenschwester: Kein Hinweis auf Fehler bei Verimpfung von Astra Zeneca

Tod von Krankenschwester: Kein Hinweis auf Fehler bei Verimpfung von Astra Zeneca
Krankenschwester starb Tage nach Covid-Impfung. Sanitätsbehördliche Überprüfung im Krankenhaus Zwettl ergab keine Mängel.

Nach dem Tod einer 49-jährigen Krankenschwester aus dem Landesklinikum Zwettl zehn Tage nach einer Astra-Zeneca-Injektion kann ein Impffehler des Krankenhauses so gut wie ausgeschlossen werden. Eine sanitätsbehördliche Überprüfung des Spitals am Wochenende hat keinerlei Hinweise auf eine fehlerhafte Anwendung oder eine mögliche Verunreinigung des Impfstoffes zu Tage gebracht.

Im Gegenteil: Laut den Verantwortlichen gab es eine lückenlose Dokumentation von der Anlieferung des Impfstoffes bis hin zur Verabreichung an das Personal.

Wie berichtet waren bei einer 49-jährigen Krankenschwester Tage nach der Corona-Impfung schwere gesundheitliche Probleme aufgetreten. Die Frau starb nach einer schweren Blutgerinnungsstörung im Wiener AKH. Eine Obduktion soll die Umstände klären. Nachdem der Impfstoff bereits weltweit millionenfach verimpft wurde, sind bisher keine ähnlich gelagerten Nebenwirkungen bekannt.

Deshalb konnte auch ein möglicher Hygiene-Fehler bei der Lagerung beziehungsweise der Anwendung des Impfstoffes nicht ausgeschlossen werden.

Verkeimtes Propofol gespritzt

Diesbezüglich ist in Niederösterreich ein besonders dramatischer Fall aus dem Vorjahr in Erinnerung. In einer Kinderwunschklinik in Baden wurde drei Patientinnen bei einer Eizellen-Entnahme eine verkeimte Charge des Narkosemittels Propofol gespritzt.

Der Vertragsanästhesist hatte das Mittel zu den Eingriffen selbst mitgenommen und davor das bereits angestochene Fläschchen laut Gutachten unsachgemäß in seinem Privatkühlschrank zwischen Lebensmitteln gelagert. Eine Frau starb, zwei wurden schwer verletzt.

Tod von Krankenschwester: Kein Hinweis auf Fehler bei Verimpfung von Astra Zeneca

Hygienische Überprüfung des Spitals

Nicht zuletzt aus diesem Grund wollte die Behörde auf den Grund gehen, ob es eventuell in Zwettl zu einer Kontamination des Impfstoffes gekommen sein könnte. Eine Delegation der nö. Landessanitätsdirektion sowie des Amtsarztes der Bezirkshauptmannschaft hielten aus diesem Grund eine hygienische Überprüfung im Krankenhaus ab. Dabei wurden allerdings keinerlei Verdachtsmomente festgestellt. Der Weg der AstraZeneca-Impfcharge sei von der Anlieferung, über die Lagerung bis zur Verabreichung an die betroffene Krankenschwester lückenlos dokumentiert.

Die Spitalshygienikerin habe den gesamten  Verimpfungsvorgang mittels „Standard Operating Procedure“ (SOP) im Rahmen des Qualitätsmanagements festgehalten. Laut der Überprüfung könne derzeit ausgeschlossen werden, dass es zu einem Fehler bei der Anwendung der Injektion gekommen ist. Innerhalb von zwei Wochen sollen die Gewebeuntersuchungen und das toxikologische Gutachten der 49-jährigen Frau vorliegen. Man erwartet sich davon nähere Aufschlüsse zu ihrem Tod.

Ein Zusammenhang mit dem Fall einer 30-jährigen Spitalsmitarbeiterin aus Zwettl, die wenige Tage nach einer Impfung eine schwere Thrombose erlitt, wird mittlerweile ausgeschlossen. Die Frau soll entsprechende Vorerkrankungen und Blutgerinnungsstörungen gehabt haben.

Staatsanwaltschaft ermittelt nicht

Der Tod der Krankenpflegerin im Landesklinikum Zwettl wird auch keine strafrechtlichen Konsequenzen nach sich ziehen. Die Staatsanwaltschaft Krems verneinte laut ihrem Sprecher Franz Hütter vom Montag die Einleitung eines Verfahrens.

"Es wurde kein Anfangsverdacht festgestellt", sagte der Behördensprecher zur APA.

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