Nähe zu Wien macht Urlaub in Niederösterreich einzigartig und beliebt

Nähe zu Wien macht Urlaub in Niederösterreich einzigartig und beliebt
Umfrage zum Tourismus zeigte weiters, dass Landschaft, Natur und das Kulturangebot besonders geschätzt werden.

Nicht jeder erfreut sich an Tourismus in der eigenen Heimatgemeinde. Vor allem in Regionen, wo besonders viele Gäste zusammenkommen, kann das auch zu Konflikten führen. In Niederösterreich scheint der Trend ein anderer zu sein. Eine aktuelle Studie ergab nun, dass für 71 Prozent der Befragten der Tourismus im Land „insgesamt einen (sehr) guten Eindruck macht“.

Das liege auch daran, dass es momentan keine nennenswerten Gebiete gibt, die von Overtourism betroffen seien, sagte Tourismuslandesrat Jochen Danninger (ÖVP) bei der Studien-Präsentation. Also Orte, wo es aufgrund von zu vielen Touristen zu Konflikten mit Einheimischen kommt. In der Wachau, einem der beliebtesten Ausflugsziele in Niederösterreich – auch für Wiener – habe man diese Konflikte mit Besucherlenkungen in den Griff bekommen, so Danninger.

Selbst- und Fremdbild

Für die repräsentative Online-Studie von der Agentur Karmasin Research & Identity wurden im Juni mehr als 1.000 Niederösterreicher befragt, wie sie über den Tourismus im Land denken. „Zusätzlich wurde mit ausgewählten Fragen bei insgesamt 1.200 Personen aus anderen Bundesländern die Differenz zwischen Selbst- und Fremdbild eruiert“, sagte Marktforscherin Sophie Karmasin zu den Ergebnissen. Im Winter findet der zweite Teil der Befragung statt.

Positive Effekte

82 Prozent der Befragten fühlen sich dem Bundesland zugehörig oder sehr zugehörig, fast drei Viertel sind stolz, Niederösterreicher zu sein. 73 Prozent der Befragten meinen, dass genau richtig viel für den Tourismus gemacht wird. Zudem werden die Auswirkungen auf Erhalt und Modernisierung der Infrastruktur und Sehenswürdigkeiten, Steigerung der Lebensqualität und Wohlstand von mindestens 60 Prozent der Befragten befürwortet.

Verglichen zu den anderen Bundesländern schätzen die Wiener und Burgenländer die positiven Auswirkungen des Tourismus für Niederösterreich ebenso positiv ein, wie die Niederösterreicher selbst. Die Antworten aus den anderen Bundesländern waren hier zurückhaltender.

Einzigartigkeit

Abgefragt wurde auch, was Niederösterreich für Touristinnen und Touristen einzigartig macht. Hier wurden am häufigsten die Nähe zu Wien, die Landschaften und die idealen Möglichkeiten für Kurzurlaube genannt. Die Natur und das Kulturangebot werden außerdem geschätzt.

Eine wichtige Gästegruppe sind die Niederösterreicher selbst. Jeder zweite unternimmt mehrmals im Jahr einen Tagesausflug zu einer NÖ-Sehenswürdigkeit. 42 Prozent planen einen Aufenthalt im Herbst 2021. Beim Ausbau der Angebote will man laut Danninger auf Qualität setzen. So soll die Bettenkapazität ausgebaut und das Profil bei Rad- und Weintourismus geschärft werden, damit entlegenere Regionen ebenso profitieren.

Beim Thema Radfahren spricht Danninger von einem Boom. Hier soll das Wegenetz noch erweitert werden. „Wir wollen Niederösterreich zur Raddestination Nummer eins machen, mit über 4.000 Kilometer langen top ausgebauten Radrouten.“ Man setze darauf, dass mehrere Ausflüge in Kombination gemacht werden. „Das ist für den Tourismus das Entscheidende, was die Wertschöpfung anbelangt, wenn die Gäste auch bei uns nächtigen.“

Dass die Menschen mit der aktuellen Lage zufrieden sind, sieht Michael Duscher, Geschäftsführer der NÖ Werbung als Auftrag, effektiv weiterzuarbeiten: „Zum Beispiel mit der verstärkten Zusammenarbeit mit der Kultur und Weinwirtschaft.“

Trotz guter Buchungslage gibt es für den Spätsommer noch freie Kapazitäten. Die Zahlen vom Juni stimmen im Vergleich zum Vorjahr jedenfalls schon optimistisch: Es wurde ein Plus von 28,3 Prozent verzeichnet.

Kommentare