Skiweltcup Semmering: Land NÖ gibt grünes Licht für Streckenumbau

Skiweltcup Semmering: Land NÖ gibt grünes Licht für Streckenumbau
FIS und ÖSV verlangen einen dringend notwendigen Sicherheitsausbau. Das Land NÖ sichert die nötige Unterstützung zu.

Was für Westösterreich die Herrenabfahrt auf der legendären Streif in Kitzbühel, ist für den Osten der Damen-Weltcup auf dem Semmering. Seit nunmehr 29 Jahren ist das Sportspektakel untrennbar mit Niederösterreich verbunden.

Für heuer sind Slalom und Riesentorlauf für 28. und 29. Dezember vorgesehen. Doch vorher steht am Hirschenkogel eine immense Hürde an. Der internationale Skiverband FIS und der ÖSV verlangen vor Wiederaustragung der Rennen einen dringend nötigen Umbau, bestätigt der Chef des Organisationskomitees und Präsident des Wintersportvereins (WSV) Semmering, Franz Steiner.

Nach einem Krisengipfel Dienstgnachmittag in St. Pölten hat das Land NÖ die nötige Unterstützung zugesagt. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und LH-Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ) haben der Gemeinde Semmering und dem WSV die nötige finanzielle Hilfe zugesagt, damit der Skiweltcup auch heuer wieder "in gewohnter Manier am Zauberberg stattfinden und rund 20.000 Zuseher in seinen Bann ziehen kann".

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Piste muss breiter werden

Verschärfte Sicherheitsstandards machen es notwendig, dass die Piste im Startbereich des Slaloms um gut 20 Meter verbreitert werden muss. Keine billige Angelegenheit, denn mit der Verbreiterung gehe auch die Verlegung der gesamten Technik wie Flutlicht und Beschneiung einher. Außerdem benötigt es einen Sicherhausausbau im Zielgelände.

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Es braucht mehr Platz, was die Zugangskorridore für Besucher und die Sportlerinnen anbelangt. Weil man aber durch die Talstation der Bergbahnen und auf der anderen Seite durch das Seewirtshaus und das Lokal Zauberberg eingeengt ist, benötigt es eine Änderung bei Tribüne und Zuschauerbereichen. „Wir arbeiten bereits seit dem Sommer an den entsprechenden Plänen. Jetzt geht es darum das Ganze auch zu finanzieren. Der WSV kann es nicht stemmen“, betont Steiner.

Die vorgelegten Pläne seien gut. „Wird das umgesetzt, wird man am Semmering definitiv festhalten. Aber sie müssen jetzt ihre Hausaufgaben erledigen“, erklärte ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer gegenüber ORF NÖ.

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WSV-Präsident Franz Steiner

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Doch was die Kosten anbelangt, ist von einem sechsstelligen Betrag, also mehreren hunderttausend Euro die Rede. Um dies zu stemmen, finden seit dieser Woche Gespräche mit dem Sportland Niederösterreich, der Gemeinde Semmering sowie den Bergbahnen Hirschenkogel statt.

Internationale Urlaubsgäste in der Region

Dienstagabend gab es dann grünes Licht, was die finanzielle Unterstützung des Landes anbelangt. „Der Weltcup am Semmering ist einer der größten touristischen und wirtschaftlichen Motoren für die Region rund um den Zauberberg. Im Rahmen des Events wird ein Gesamtwerbewert von rund zwei Millionen Euro erzielt. Damit hat die Veranstaltung einen unglaublichen Wert für unser Bundesland, strahlt weit über die Grenzen hinaus und bringt nachhaltig internationale Urlaubsgäste in diese wunderschöne Region. Aus diesen Gründen ist das Land Niederösterreich natürlich weiterhin verlässlicher und starker Partner und wird die notwendigen Adaptierungen der Weltcup-Piste bestmöglich unterstützen“, so Mikl-Leitner.

Kritikpunkte der FIS entkräftet

Wie Landbauer erklärt, werden „durch die Umbauarbeiten sämtliche Kritikpunkte der FIS an der Strecke entkräftet und der legendäre Zauberberg bekommt eine moderne Weltcuppiste". Im Zuge der Adaptierungen soll die Strecke im oberen Bereich verbreitert und entlang der Strecke stellenweise neue Hochsicherheitsnetze errichtet werden. Zudem wird die Hangneigung teilweise angepasst. An einigen Stellen ist daher auch die Neupositionierung der Flutlichtanlage nötig. Weiters wird ein Verbindungsweg zur Piste Westhang auf Höhe des Slalomstarts errichtet, heißt es beim Land NÖ.

Darüber hinaus wird der Zielbereich neu ausgerichtet. Zudem werden neue bzw. verbesserte Zugangswege und Bereiche für das Publikum geschaffen, so Landbauer.

Kalender wird fixiert

"Es sind sich alle Partner einig, dass es den Weltcup auch weiterhin auf dem Semmering geben muss“, freut sich Bürgermeister Hermann Doppelreiter (ÖVP). Rund 20.000 Besucher bedeuten für die Region Wertschöpfung und Werbewert in Millionenhöhe.

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