Im Weltcup-Ort ist alles angerichtet

Im Weltcup-Ort ist alles angerichtet
FIS-Renndirektor gibt nach Schneekontrolle grünes Licht für drei Damen-Weltcuprennen auf dem Semmering.

„Zwoa Brettl, a gführiger Schnee, juche!“ – So kann man in etwa das Stimmungsbarometer bei den Verantwortlichen am Semmering beschreiben. Seit Montag steht dem Ski-Weltcup der Frauen nach Weihnachten vor den Toren Wiens nichts mehr im Wege.

Montagvormittag stand auf der Panorama-Weltcuppiste am Hirschenkogel die obligatorische Schneekontrolle durch den internationalen Skiverband FIS auf dem Programm. Und Renndirektor Markus Mayr war voll des Lobes für die Arbeit, die die Verantwortlichen der Bergbahnen und des Wintersportvereins Semmering (WSV) in den vergangenen Tagen geleistet haben.

Naturschnee ist kaum gefallen, dafür wurde mit 62 Schneekanonen und zehn -lanzen aus vollen Rohren beschneit, erklärt der Eigentümervertreter der Bergbahnen, Viktor Babushchak. Das Resultat kann sich laut FIS sehen lassen. „Es sieht sehr gut aus, es ist ausreichend Schnee vorhanden“, erklärt Mayr im Zuge einer Pressekonferenz am Montag im Zielgelände.

Im Weltcup-Ort ist alles angerichtet

Jetzt fehle nur noch der nötige „Feinschliff“. „Der Schnee ist durch die kalten Temperaturen relativ trocken, da braucht die Piste noch eine Grundpräparierung mit Wasser.“ Das solle noch vor Weihnachten erledigt werden.

Das prognostizierte Tauwetter rund um Weihnachten kann dem Hang nicht mehr ernsthaft zusetzen, ist sich auch Weltcup-Organisationschef Franz Steiner sicher. Nachdem die Zuschauer bei den Weltcuprennen vor zwei Jahren coronabedingt zum Zusehen vor den TV-Geräten verdonnert wurden und kein Live-Publikum erlaubt war, rechnet Steiner mit einem großen Publikumsinteresse im heurigen Jahr.

Zu sehen gibt es mehr als üblicherweise. Da der Semmering für den abgesagten Riesentorlauf von Sölden einspringt, stehen diesmal sogar drei Bewerbe auf dem Rennkalender – zwei Riesentorläufe am 27. und 28. Dezember und der traditionelle Nacht-Slalom am 29. Dezember.

Auch wenn der Kartenvorverkauf über Ö-Ticket bereits gut angelaufen ist, entscheidet das Wetter über den Fanansturm. „Wir sind eine Freiluftveranstaltung. Da warten die Besucher gerne ab, was sie in Sachen Wetter erwartet“, weiß Steiner. Extreme Minusgrade können sich genauso negativ auf die Besucherzahl auswirken, wie Tauwetter und Regen. Zu Spitzenzeiten verfolgten in der Vergangenheit 20.000 Zuschauer die beiden Bewerbe.

Millionenstadt

Seit Montag ist die Weltcup-Piste für den Publikumsskilauf gesperrt. Die Fanclub-Tribüne steht schon länger, nun wird der Zielbereich mit der großen Zuschauertribüne aufgebaut, erklärt Steiner. ÖSV-Alpinchef Herbert Mandl hob die besondere Bedeutung der Rennen in der Nähe großer Metropolen wie Wien oder Bratislava hervor. Die kurze Distanz zu einer Millionenstadt wirke sich auch positiv auf das Publikumsinteresse aus. Deshalb sei der Weltcup am Semmering auch immer ein stimmungsvolles Fest. Tausende frenetische Fans sorgen seit mittlerweile 27 Jahren für eine einzigartige Kulisse und Stimmung.

Im Weltcup-Ort ist alles angerichtet

Millionengeschäft

Profitieren kann davon die gesamte Tourismusregion, erklärt Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger (ÖVP). Rund um den Weltcup gebe es in der Umgebung kein freies Hotelbett mehr. Die gesamte Wertschöpfung durch das Event ist laut Berechnungen der Touristiker in den vergangenen Jahren von zwei auf bis zu vier Millionen Euro gestiegen.

Das Fundament für diesen Erfolg sei das Ehrenamt, sagt Danninger. Bis zu 400 Freiwillige garantieren einen reibungsfreien Ablauf des dreitägigen Sportfestes. Fehlen nur noch die sportlichen Erfolge der Österreicherinnen. Nach einer Durststrecke hofft Mandl auf ein starkes Lebenszeichen.

Kommentare