Frequency-Festival in NÖ: Der Staatsschutz ist mitten im Party-Volk

Frequency-Festival in NÖ: Der Staatsschutz ist mitten im Party-Volk
Neben 90 Polizisten sind auch LSE-Beamte vor Ort, um für Sicherheit zu sorgen. Ein Fokus wird auf die Securities gelegt.

Es war in der Nacht auf Dienstag, als die Verantwortlichen des Frequency-Festivals in St. Pölten die tausenden Besucher, die bereits zwei Tage vor dem ersten Konzert angereist waren, warnten.

"Bitte sichert eure Zelte und bringt euch gegebenenfalls in euren Autos in Sicherheit", wurde via Instagram und Facebook verlautbart. Der Grund dafür war aber nicht etwa eine terroristische Bedrohung, sondern eine Gewitterfront, die für Blitze und Regen sorgte.

Tatsächlich gibt es bislang keine Hinweise darauf, dass für die größte Party des Landes, bei der insgesamt rund 100.000 Menschen erwartet werden, irgendeine Bedrohungslage vorliegt.

Terrorpläne für Taylor-Swift-Konzert

Allerdings lassen die Ereignisse der vergangenen Woche das Frequency-Festival nicht unberührt. Wie berichtet, gelang es der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) in Zusammenarbeit mit anderen Behörden, eine mutmaßliche Terrorzelle auszuheben, die einen Anschlag auf ein Taylor-Swift-Konzert in Wien geplant haben soll.

Deshalb wurden die Sicherheitsvorkehrungen bei dem riesigen Fest an der Traisen in Niederösterreich nochmals nachgeschärft. Das Party-Volk muss unter anderem mit längeren Wartezeiten bei den Einlassschleusen rechnen, weil die Besucher noch intensiver kontrolliert werden.

Zudem sind bis zu 90 Polizisten täglich auf dem riesigen Gelände im Einsatz, um die Gäste sicher durch die Woche bringen sollen. Mitten unter den zigtausenden Menschen befinden sich aber auch Beamte des Landesamtes für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung (LSE). 

Zu erkennen sind sie freilich nicht, weil sie Zivilkleidung tragen. "Es ist aber kein Geheimnis, dass wir auch vor Ort sind", sagt Roland Scherscher, LSE-Leiter in Niederösterreich, im Gespräch mit dem KURIER.

Terror-Anschlag in Paris und die Folgen

Die Präsenz von Staatsschützern bei Großveranstaltungen ist auch eine Folge des schrecklichen Terror-Angriffs auf Bataclan-Theater in Paris, der vor mehr als neun Jahren 130 Menschen das Leben kostete, berichtet Scherscher.

Das LSE ist zudem dafür zuständig, nach etwaigen Sicherheitslücken Ausschau zu halten. Weil nach dem geplanten Terroranschlag auf ein Taylor-Swift-Konzert in Wien bekannt wurde, dass acht für das Konzert vorgesehene Security-Mitarbeiter als amtsbekannt galten, steht diese Thematik nun auch beim Frequency-Festival in St. Pölten verstärkt im Fokus.

Allerdings ist die Sache nicht so einfach, weil hier zuerst die Gewerbebehörde am Zug ist, nachdem die Männer und Frauen angemeldet werden. Zudem spielt der Firmensitz des Unternehmens eine Rolle, das die Securities anmeldet. Liegt dieser zum Beispiel im Burgenland, dann unternimmt die Behörde in diesem Bundesland die ersten Schritte. Es kann deshalb auch wertvolle Zeit verstreichen, bis Verdächtige der Exekutive bekannt werden.

Neue Details zu Anschlagsplänen auf Swift-Konzert

Keine Auffälligkeiten

Auffälligkeiten, so Polizeisprecher Johann Baumschlager zum ORF, werden schließlich beim Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung deponiert. Eine Warnmeldung soll bislang aber noch nicht eingegangen sein, insgesamt sind hunderte Securities sind beim Frequency auf den Campingplätzen und vor den Bühnen präsent.

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