Wahllos auf Gäste eingeprügelt: Haftstrafe für Frequency-Security
Versuchte Körperverletzung, Körperverletzung, schwere Körperverletzung, Widerstand gegen die Staatsgewalt, falsche Zeugenaussage - es ist nicht überraschend, dass sich Richter und Angeklagter ganz gut kennen, die beiden hatten bereits mehrfach miteinander zu tun.
Kurz vor seinem 19. Geburtstag muss der Tschetschene zum wiederholten Male im Landesgericht St. Pölten erscheinen. Am Dienstag in Handschellen, weil der junge Mann seit einem brutalen Vorfall am Frequency-Festival im Gefängnis sitzt.
"Ich war total betrunken"
Laut Anklage soll der 18-Jährige bei der Veranstaltung am 19. August 2022 wahllos auf Gäste eingeprügelt haben. Er gibt die Vorwürfe zu. "Ich war total betrunken, meine Freunde und ich hatten zuvor Jägermeister und Whisky konsumiert. Mir tut leid, was dort passiert ist. So bin ich eigentlich nicht", sagt er. Zwei Personen soll er ins Gesicht geschlagen haben, sie erlitten Prellungen, einem 20-Jährigen musste im Sanitätszelt die Lippe zusammengenäht werden.
Bedenklich stimmt die Tatsache, dass der Tschetschene am Festival-Gelände eigentlich für die Sicherheit zuständig war. Obwohl amtsbekannt und sogar ein Fußfessel-Kandidat - ein entsprechender Antrag lief gerade bei Gericht - wurde er engagiert. An seinem freien Abend schlug der Angeklagte dann zu. Bei seiner Verhaftung soll er sich zudem gewehrt haben, berichten Polizisten bei dem Prozess. Ein Alkotest ergab mehr als zwei Promille.
Das Urteil
Sein Verteidiger betont, dass der 18-Jährige ein Alkoholproblem habe und nun eine Therapie machen wolle. Der Richter setzt auf den harten Entzug. Das Urteil: 14 Monate unbedingte Haft, eine ältere Strafe kommt noch dazu. Insgesamt muss der Tschetschene für etwas mehr als zwei Jahre ins Gefängnis. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig.
"Das nächste Frequency-Festival können sie also wieder beruhigt besuchen", sagte der Richter zum Abschluss noch zu einem der Opfer.
Alle Nachrichten aus St. Pölten jeden Montag im Postfach mit dem KURIER St. Pölten-Newsletter:
Kommentare