Rädelsführerin der Anti-Corona-Bewegung rief bei Richter an

Jennifer Klauninger und ihr Zeuge kamen nicht zum Verfahren. Polizisten schilderten die Szenen der illegalen Demo in Wiener Neustadt
Jennifer Klauninger erschien nicht bei Verfahren am Landesverwaltungsgericht NÖ in Wr. Neustadt. Es ging um Strafen nach einer illegalen Corona-Demo.

Jennifer Klauninger ist eine der bekanntesten Figuren der Anti-Corona-Bewegung. Eigentlich sollte die 30-Jährige Freitagfrüh bei ihrem Verfahren im Landesverwaltungsgericht NÖ (LVwG) in Wiener Neustadt erscheinen. Es geht um eine lange Liste an strafbaren Handlungen im Zuge einer Corona-Demo in Wiener Neustadt und um 1.700 Euro Strafe. Klauninger legte dagegen Berufung ein, weshalb die Sache zum LVwG wanderte. Sie erschien am Freitag allerdings nicht, stattdessen klingelte bei Richter Andreas Pichler überraschend das Telefon. Am Apparat war Klauninger.

Sie war Teilnehmerin des Protestcamps von Corona-Gegnern in Wien, das in den Morgenstunden von der Polizei aufgelöst wurde. Weil ihre Wertsachen aus dem Zelt verschwunden seien, schaffe sie es nicht zum Verfahren. Der Richter riet ihr, sich zu beeilen, worauf Klauninger ihm unterstellte, ihr einen Unfall zu wünschen. „Um Gottes Willen. In Zeiten von Corona ist kein Platz auf den Intensivstationen“, entgegnete Pichler und setzte das Verfahren ohne sie fort.

Hauptentlastungszeuge hat Corona

Zwei Polizisten schilderten, wie Klauninger mit Gefolge in Schutzanzügen und mit Anonymus-Masken samt Lautsprecher durch die Stadt zog. Die Teilnehmer hätten sich geweigert, die unangemeldete Kundgebung aufzulösen. Klauningers Hauptentlastungszeuge tauchte auch nicht auf. Er hat Corona und ist behördlich abgesondert.

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