Parkpickerl: Nördlich von Wien zieht man mit Kurzparkzonen nach

Parkpickerl: Nördlich von Wien zieht man mit Kurzparkzonen nach
Nun greifen auch Gerasdorf und Langenzersdorf gegen die "Parkpickerl-Flüchtlinge" durch und richten Zonierungen ein.

Das Wiener Parkpickerl hat nicht nur die Parksituation in der Bundeshauptstadt verändert, sondern auch in den umliegenden niederösterreichischen Gemeinden. Südlich der Stadt wurden bereits vor der flächendeckenden Einführung am 1. März Maßnahmen ausgerufen, nun zieht auch der Norden nach.

Die Stadtgemeinde Gerasdorf nutzte den März, um die Lage zu sondieren und führt nun vier neue Kurzparkzonen an der Grenze zu Wien ein. Dazu zählen mit der Stammersdorfer Straße und der Bahnstraße zwei Landesstraßen, in denen die Kurzparkzone dann ab 1. Juni gilt, in den anderen Bereichen gilt sie bereits ab 20. April. Geparkt werden darf in den markierten Bereichen wochentags zwischen 8 und 22 Uhr für zwei Stunden, als Nachweis reicht die Parkuhr. Eine Firma aus Wolkersdorf übernimmt die Parkraumüberwachung.

Parkkarten für Bewohner

Auch Langenzersdorf hat sich zu einer Kurzparkzonen-Regelung entschlossen, die ab 1. Mai gilt. Betroffen sind das Industriegebiet Süd, der Bereich rund um die Dirnelwiese und das Setzfeld. In beiden Gemeinden haben Personen mit Hauptwohnsitz, Betriebe und all jene, die beruflich in den Gemeinden tätig sind, die Möglichkeit auf Ausnahmegenehmigungen bzw. Parkkarten. Diese werden für eine Dauer von zwei Jahren ausgestellt.

Anders als erwartet hat sich die Situation in Groß-Enzersdorf entwickelt: Mit einer Taktverdichtung der Busanbindung nach Wien wurde eine erste Maßnahme getroffen, außerdem wurde im Bereich vor dem Autokino ein Parkstreifen markiert. Dieser wird auch genutzt, um das Privatauto abzustellen und auf den Firmenwagen umzusteigen.

Weitere Maßnahmen sollen bis zum Sommer folgen, derzeit verhandelt die Gemeinde mit Grundeigentümern um mögliche Parkplatzflächen. „Aber ich würde mir auch seitens der Stadt Wien eine Evaluierung wünschen“, sagt Bürgermeisterin Monika Obereigner-Sivec.

Vorreiter im Süden

Vorreiter für die neuen Kurzparkzonen-Modelle waren die Gemeinden Perchtoldsdorf und Schwechat. Erstere hatte mit März eine Kurzparkzone verordnet. Rund 350 Meter von der Stadtgrenze in Richtung Ortsmitte darf von Montag bis Freitag, jeweils von 8 bis 22 Uhr, maximal drei Stunden lang gratis geparkt werden. Ausnahmegenehmigungen gibt es nur für Bewohner der betroffenen Straßen.

In Schwechat gilt seit März zusätzlich zur bestehenden blauen Kurzparkzone auch eine „grüne Zone“. Während in der blauen Zone 30 Minuten 80 Cent kosten und maximal 120 Minuten geparkt werden darf, beträgt die Gebühr in der grünen Zone 50 Cent pro 30 Minuten. Um 6 Euro gibt es ein Tagesticket, um 95 Euro kann jeder Schwechater eine Jahreskarte erwerben.

Brunn reagierte auf Situation

In Vösendorf wurde die kostenlose Kurzparkzone schon vor etwa zwei Jahren eingeführt. In den an Wien angrenzenden Siedlungen dürfen Fahrzeuge maximal 1,5 Stunden lang abgestellt werden. Auch hier erhalten Anrainer Ausnahmegenehmigungen.

Nachzügler im Süden war Brunn am Gebirge. Dort ist Ende März eine Neuregelung in Kraft getreten. Es wurde eine gebührenfreie Kurzparkzone im an Wien grenzenden Gebiet „Auf der Schanz“ beschlossen, weil sich dort die Parkplatzsituation deutlich verschlechtert hatte, wie Anrainer berichten.

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