ÖVP fordert weiter zweite Schienenachse durch Wien

ÖVP fordert weiter zweite Schienenachse durch Wien
Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner hält zudem an der S1, S8 und dem Lobautunnel fest.

Von großen Leistungen im Mobilitätsangebot, aber noch großen Herausforderungen in der Zukunft sprach ÖVP-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner im Rahmen einer Analyse der Verkehrssituation im Osten Niederösterreichs. Wichtige Ausbauten im öffentlichen, aber auch im Straßenverkehr in und rund um Wien seien Voraussetzungen, um anstehende Verkehrslasten zu bewältigen, sagte Ebner. Studien oder Prognosen, wie weit die Explosion der Treibstoffpreise die Menschen vom Individualverkehr zum Umstieg auf Öffis zwingt, hat die NÖVP noch nicht.

Straßenverkehr

Im Flächenbundesland NÖ teile sich im Öffi-Bereich der Schienen- und der Straßenverkehr mit Bussen im Verhältnis 60 zu 40 auf, erklärte Ebner. „Jedes Dorf muss weiter die Chance haben am Öffi-Verkehr teilzunehmen“, versicherte er. Die ÖVP sei Garant dafür und „in Wahrheit sind wir die Öffi-Partei“, sparte Ebner nicht mit Selbstlob in Richtung politischer Mitbewerber, die hier mehr Kapazitäten fordern.

ÖVP fordert weiter zweite Schienenachse durch Wien

Pressekonferenz in St. Pölten

„Noch nie war das Angebot so groß“, verwies Ebner darauf, dass in NÖ bis 2030 1,1 Milliarden Euro in das Bahnangebot investiert werden. Schon jetzt sei das Angebot mit 89,6 Millionen Angebotskilometer um ein Drittel größer als 2011. Die jährlichen NÖ-Ausgaben im Öffi-Bereich seien gar von damals 39 auf 140 Millionen Euro gestiegen.

Öffi-Versorgung

Ebner wies auf markante Erfolge hin, in dennen das Land die Öffi-Versorgung von den ÖBB übernommen habe. Die Mariazeller Bahn funktioniere beispielhaft. Mit der Auflassung des Schienenverkehrs am Schweinbarther Kreuz im Weinviertel und der Installierung von Bussen seien die Passagierzahlen deutlich gestiegen, behauptete Ebner. Die geplante Weiterführung der Straßenbahn von Wien nach Schwechat führte er ebenfalls ins Treffen.

Kritik

Ebner wiederholte auch bekannte Kritik aus NÖ, wonach es weiter keine Anstalten für eine zweite Schienenachse durch Wien, „ohne die es nicht gehen wird“, gibt. Den Bau des Lobautunnels, der S1 und der S8 im Marchfeld verfolge NÖ mit Nachdruck.

Der Wolfsthaler ÖVP-Abgeordnete Gerhard Schödinger wies bei der Pressekonferenz ebenfalls auf Positives hin. Die Wiederaufnahme der 2021 stillgelegten Buslinie Bratislava-Wolfsthal-Hainburg sei sehr wichtig, erklärte er. Der Waldviertler ÖVP-Nationalrat Lukas Brandweiner rückte das Mobilitätspaket nördliches Waldviertel, das im Abtausch für die Waldviertel-Autobahn kommt, in den Fokus. Von geplanten Investitionen um 1,8 Milliarden Euro bis 2035 gehen 1,3 Milliarden in Bahnprojekte.

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