NÖ: Wogen gehen knapp vor Wahlwiederholung nochmals hoch

NÖ: Wogen gehen knapp vor Wahlwiederholung nochmals hoch
Die Neos in Perchtoldsdorf haben sich zerstritten, die Wahlwerbung der SPÖ blieb bei der Post stecken.

Am Sonntag wird die Gemeinderatswahl in den vier nö. Gemeinden Perchtoldsdorf (Bezirk Mödling), Alland und Ebreichsdorf (Bezirk Baden) und Schrattenberg (Bezirk Mistelbach) wiederholt. Beim ersten Termin im Jänner hatte es in diesen Gemeinden Unregelmäßigkeiten gegeben. Kurz vor der Wahl gehen dort nochmals die Wogen hoch, zumindest in Perchtoldsdorf.

Schon vor Längerem waren die beiden Neos-Mandatare Günther Jörg und Günter Ringhofer von der erneuten Kandidatur zurückgetreten und sind seitdem fraktionslos im Gemeinderat. Nun riet Jörg davon ab, den Neos Perchtoldsdorf die Stimme zu geben. Dem Ganzen geht eine lange Vorgeschichte voraus, Jörg und Ringhofer waren beide nicht mit der Vorgehensweise des neuen, jungen Spitzenkandidaten Christoph Müller einverstanden. Die Neos Perchtoldsdorf hätten in dieser Besetzung ihre Existenzberechtigung verloren und seien keine ernstzunehmende Opposition, so die Kritik. Der 21-jährige Müller kann das nicht verstehen: „Dass Herr Jörg gekränkt ist und seine Wut an uns auslässt, kann ich nicht nachvollziehen.“

Verspätete Post

Ein ganz anderes Problem hat die SPÖ in Perchtoldsdorf. Mitte Mai hatten sie ihre Wahlbroschüren auf der Post aufgegeben. Diese kamen aber nicht wie normalerweise fünf Tage später an, sondern erste Sendungen erst diesen Freitag, weitere sollen am Samstag folgen. „Einen Tag vor der Wahl bringt das nur leider kaum noch etwas“, sagt Anton Plessl von der SPÖ. Einen Grund für die Verzögerung nannte die Post nicht.

Schrattenbergs Bürgermeister Johann Bauer (ÖVP) spricht von einem ruhigen Wahlkampf: „Die Leute kennen die Programme.“ Er befürchtet, dass vielleicht jetzt weniger zur Wahl gehen, „Briefwahlkarten wurden aber mehr beantragt.“

Auch in Alland sei der Wahlkampf eher flau gewesen, sagt Erwin Dollensky von der Bürgerliste ALL. Er kritisiert, die Verständigung der Wähler sei nicht fristgerecht erfolgt. Ludwig Köck, Bürgermeister von Alland, verteidigt, dass sei nicht die Schuld der Gemeinde, sondern der Corona-Krise gewesen: „Es ist schon ein bisschen mühsam“, so Köck.

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