Nach SPÖ-Umfaller: Schwarzau muss wohl neu wählen
Der innerparteiliche Putsch hatte vergangene Woche für einen Edrutsch gesorgt. Die SPÖ bricht in der Gemeinde Schwarzau am Steinfeld im Bezirk Neunkirchen Neuwahlen vom Zaun. Nachdem die Stimme eines abtrünnigen SPÖ-Mandatars der Fraktion trotz absoluter Mehrheit den Bürgermeistersessel gekostet hat, will man die erlittene Schmach nicht so einfach auf sich sitzen lassen. Und das geht nur, wenn die zehn Mandatare geschlossen zurücktreten und damit Neuwahlen in der Gemeinde vom Zaun brechen. Am Freitag will man diese Entscheidung im Rahmen einer Pressekonferenz wohl bekannt geben.
Doch keine Formsache
Die Causa hatte in der Vorwoche gehörig Staub aufgewirbelt. Mit zehn Mandaten und der absoluten Mehrheit sollte die Wiederwahl von SPÖ-Altbürgermeister Günter Wolf zum Ortschef eigentlich nur eine Formsache sein. Doch dann ging die Abstimmung mit zehn zu neun Stimmen für ÖVP-Kandidatin Evelyn Artner aus. Sie hatte die acht Stimmen ihrer eigenen Fraktion, eine Stimme der FPÖ sowie eine aus den Reihen der SPÖ bekommen.
Alle Anwesenden waren so verdutzt, dass die Sitzung eine halbe Stunde lang unterbrochen werden musste. Während Artner die Wahl annahm, ist Wolf immer noch perplex. „So eine Hinterhältigkeit habe ich mir niemals erwartet. Mit keinem meiner SPÖ-Mitglieder gab es irgendeine Form der Auseinandersetzung in den vergangenen Jahren. Es ist unglaublich, dass jemand nicht den Mut hat ein Problem anzusprechen und dann einfach so einen Tsunami auslöst“, ärgert sich Wolf.
Urnengang fast sicher
In einer Krisensitzung entschied sich die SPÖ Mittwochabend, sich nicht einfach mit der Situation abzufinden. "Grundsätzlich kann man nicht aktzeptieren, dass so ein Umfaller ein demokratisches Wahlergebnis einfach dreht", ist SPÖ-Bezirksparteiobmann Rupert Dworak ganz klar für Neuwahlen. Klar habe er auch Bedenken, dass soetwas nach hinten losgehen und der Fraktion die Absolute kosten kann. "Aber in dem Fall glaube ich, dass die Leute erkennen was hier passiert ist", sagt Dworak.
SPÖ stellt sich neu auf
Dass SPÖ-Altbürgermeister Günter Wolf bei der Neuwahl nochmals als Spitzenkandidat ins Rennen gehen wird, ist äußerst unwahrscheinlich. Schließlich hatte er beim Urnengang am 26. Jänner ein Minus von 10,16 Prozent (54,46 %) eingefahren und der ÖVP (40,48 %) damit ein Plus von mehr als 13 Prozent beschert. Als heißester Kandidat für Wolfs Nachfolge gilt SPÖ-Vizebürgermeister Klaus Hofer.
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