Mikl-Leitner kritisiert Debatte über Randthema und stellt Gender-Regeln vor

Mikl-Leitner kritisiert Debatte über Randthema und stellt Gender-Regeln vor
Auf „Gender-Stern“, „Gender-Gap“, „Gender-Doppelpunkt“ und „Binnen-I“ soll verzichtet werden.

Ab 1. August soll es gelten: Das amtliche Regelwerk des Rates der deutschen Rechtschreibung, das für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesverwaltung in Niederösterreich

Bei der Erstellung von Schriftstücken und Erledigungen ist den - erst vor wenigen Tagen aktualisierten - Empfehlungen des Rats der deutschen Rechtschreibung Folge zu leisten, heißt es vonseiten des Landes NÖ. Das Amt lege damit in der Kanzlei-Ordnung fest, dass auf „Gender-Stern“, „Gender-Gap“, „Gender-Doppelpunkt“ und „Binnen-I“ gemäß der zuständigen Instanz für die Regelung der einheitlichen Rechtschreibung im deutschen Sprachraum verzichtet werden soll. Damit wolle man eine bessere Lesbarkeit und die Verständlichkeit amtlicher Texte sicherstellen.

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„Wir erleben seit langem eine breite Debatte über ein absolutes Randthema", meint ÖVP-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und kritisiert: "Und es ist bezeichnend, dass über dieses Thema seit Wochen mehr berichtet wird, als über wichtige Entscheidungen, wie den Wohn- und Heizkostenzuschuss oder den geplanten Pflegescheck, um Menschen zu unterstützen, die zuhause gepflegt werden."

Es sei ihr dennoch wichtig gewesen, in diesem Randthema Klarheit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Land Niederösterreich zu schaffen. "Bei uns heißt es heute und auch in Zukunft: Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, Damen und Herren. Es wird also nach dem amtlichen Regelwerk des Rats der deutschen Rechtschreibung gegendert."

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Das mittlerweile viel diskutierte Wort "Normalität" verwendet Landeshauptfrau-Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ) in diesem Zusammenhang: "„Unsere Sprache ist keine ideologische Spielwiese für eine politisch motivierte Minderheit. Wir schieben dem Gender-Wahn einen Riegel vor und setzen damit einen Befreiungsschlag hin zur gewohnten Normalität." Genderstern und Binnen-I würden an den echten Sorgen der Familien meilenweit vorbeigehen.

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