Landesbehörden erteilen neuer Donaubrücke positiven UVP-Bescheid
Mit einem positiven Bescheid zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) zum Neubau der Donaubrücke haben die beiden Bundesländer Nieder- und Oberösterreich wieder Fahrt zur Realisierung des geplanten Großprojekts aufgenommen. Weil Bürgerinitiativen bereits angekündigt haben, gegen das Vorhaben den Instanzenweg zu den Höchstgerichten beschreiten zu wollen, warnen die Verkehrspolitiker beider Bundesländer eindringlich vor weiteren Verzögerungen.
Die alte aus 1960 stammende Mauthausner Brücke muss nämlich 2027 gesperrt werden. Im Juli 2022 wurde das Projekt für den Neubau der zweiten Donaubrücke bei Mauthausen zur Umweltverträglichkeitsprüfung eingereicht. Am heutigen Donnerstag haben die zuständigen Behörden der Länder den positiven Bescheid erlassen.
Damit rückt der Baustart der neuen Donaubrücke Mauthausen ein großes Stück näher. Ein wichtiger Meilenstein für die Menschen in der Region, die tagtäglich die Donau queren müssen, sei erreicht, lassen die beiden Landeshauptleute Johanna Mikl-Leitner (NÖ) und Thomas Stelzer (OÖ) ist einer gemeinsamen Aussendung wissen. den Ländern zu entnehmen.
Notwendigkeit
„Die Brücke ist schlicht und ergreifend eine Notwendigkeit für diesen wachsenden, prosperierenden Wirtschaftsraum. Ich freue mich, dass unsere beiden Bundesländer hier an einem Strang ziehen, um dieses Projekt zu realisieren. Der positive UVP-Bescheid ist ein wichtiger Etappenerfolg“, so Johanna Mikl-Leitner.
Ihr Kollege Stelzer betont die Wichtigkeit der Brücke für den gemeinsamen Wirtschaftsraum. „Der starke Wirtschaftsraum Perg-Amstetten braucht eine leistungsfähige Donauquerung für den Transport von Produktionsgütern sowie zur Anbindung an das Straßen- und Bahnnetz, für viele Pendlerinnen und Pendler ist die Brücke essenziell“, erklärt Stelzer.
Die beiden für Verkehrsangelegenheiten zuständigen FPÖ-Landesräte Günther Steinkellner (OÖ) und LH-Vize Udo Landbauer (NÖ) betonen die Strenge der Prüfung und warnen vor weiteren Verzögerungen des Projekts. Die könnten im Falle einer Sperre der alten Brücke gefährlich werden und massive Nachteile für Familien, Pendler und den Wirtschaftsraum nach sich ziehen, wart Landbauer.
„Jeder Schritt in Richtung Verzögerung, sei es durch Verfahren, Beschwerden oder Einsprüche, ist ein direkter Schaden für die Menschen, die Wirtschaft und die gesamte Region. Der Zeitplan unseres Projekts liegt nun in den Händen derer, die sich ihm entgegenstellen“, warnt Steinkellner. Bis zu 400.000 zusätzlicher Kilometer müssten Verkehrsteilnehmer in Kauf nehmen, wenn die alte Donaubrücke, die später als Zweitbrücke saniert werden soll, gesperrt werden müsste, warnt Steinkellner die Brückengegner. Die Ennsdorfer Bürgerplattform und die Gemeinde Ennsdorf (NÖ) haben bereits bei den UVP-Verhandlungen entsprechende Einsprüche angekündigt.
Die vor der UVP-Einreichung prognostizierten Kosten für den Abschnitt „Knoten B3 (OÖ) – Neue Donaubrücke – Knoten Pyburg B123 (NÖ)“ sowie den Neubau der Bestandsbrücke betrugen rund 168 Millionen Euro. Die Gesamtkosten für den Bau der neuen Donaubrücke, den Neubau der Bestandsbrücke, sämtlicher Zu- und Abfahrtsknoten, Radwege sowie den Bereich der Anbindung an die B1 betragen rund 230 Millionen Euro.
Darunter fallen auch Mehrkosten aus der geänderten Streckenführung, den Maßnahmen aus dem UVP-Verfahren sowie aus Material- und Energiepreissteigerungen. Die Kostenteilung von 55 Prozent für das Land Oberösterreich und 45 Prozent für das Land Niederösterreich bleibt aufrecht.
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