Kritik an hohem Wasserverbrauch: Aber neuer Betrieb bringt Gemeinde viel Geld

Kritik an hohem Wasserverbrauch: Aber neuer Betrieb bringt Gemeinde viel Geld
Logistiker siedelt sich in Bad Fischau-Brunn (Bezirk Wiener Neustadt) an. Opposition kritisiert Bürgermeister.

Das Thema Wasser ist ein sensibles in der Gemeinde Bad Fischau-Brunn im Bezirk Wiener Neustadt. Im örtlichen Thermalbad kann seit letztem Jahr aufgrund der anhaltenden Trockenheit nur noch eines der beiden Becken befüllt werden. Nun muss man sich ab kommendem Jahr auf zusätzlichen Wasserbedarf einstellen. Und zwar in erheblichem Ausmaß. Denn im Betriebsgebiet am Ortsrand laufen derzeit Bauarbeiten für einen Standort des Logistikunternehmens Wellpack. Noch im ersten Halbjahr 2023 soll der Betrieb aufgenommen werden.

Auf dem Areal sollen  unter anderem Mehrwegverpackungen und Fahrzeuge gereinigt werden. Gemeinderat Michael Artner (Bürgerliste) kritisiert, dass das „Großprojekt ohne Einbindung des Gemeindevorstandes im Alleingang durchgewunken“ worden sei. „Unser Ort leidet unter einer enormen Wasserknappheit und hier werden riesige Mengen an Wasser verbraucht, das dann den Kanal hinunter gespült wird und verloren ist“, ärgert er sich.

Eine schriftliche Anfrage Artners auf Einsicht in den Bauakt sei abgelehnt worden. "Somit blieb der Gemeinderat und die gesamte Bevölkerung von Bad Fischau-Brunn komplett uninformiert über dieses für unseren Ort zukunftsbeeinträchtigende Bauvorhaben". 

"Gutes Geschäft"

Tatsächlich würde Wellpack im Vollbetrieb alleine rund ein Drittel des gesamten Wasserbedarfs der Gemeinde benötigen, bestätigt Bürgermeister Reinhard Knobloch (ÖVP). Er betont aber: „Durch unseren Wasserentnahmekonsens aus der Mitterndorfer Senke ist das bei Weitem gedeckt.“ Engpässe seien daher nicht zu befürchten. Und Knobloch meint: „Die Kommunalsteuer  für 50 Mitarbeiter und der Wasserverkauf sind ein gutes Geschäft, das nicht zu genehmigen wäre zum Schaden der Gemeinde.“

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