Klosterneuburg: „Schmucki“ geht einen neuen Weg

Klosterneuburg: „Schmucki“ geht einen neuen Weg
Stefan Schmuckenschlager wechselt nach 14 Jahren als Bürgermeister in die Privatwirtschaft. Als Nachfolger schlägt er Christoph Kaufmann vor.

„Alles werde ich nicht erzählen, aber einiges“, dämpfte Stefan Schmuckenschlager am Dienstag gleich allzu hohe Erwartungen. Denn nachdem der Klosterneuburger ÖVP-Bürgermeister am Montagabend völlig überraschend seinen Rückzug aus der Politik angekündigt hatte, stellt sich vor allem eine Frage: Wohin wechselt der 45-Jährige? Der 2009 als jüngster Stadtchef der drittgrößten Stadt in NÖ antrat und nun als „jüngster Altbürgermeister“ abtritt.

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Es dürfte ein wirklich gutes Angebot aus der Privatwirtschaft sein, das Schmuckenschlager veranlasst hat, alle politische Funktionen niederzulegen. „Die Chance, die sich hier ergeben hat, wollte ich ergreifen“, meinte er und zitierte Paulo Coelho: „Einen Weg wählen, heißt andere Wege aufgeben.“

Die Chance, die sich geboten hat, wollte ich ergreifen. Und jetzt ist es ein guter Zeitpunkt für einen neuen Weg.

von Stefan Schmuckenschlager

Bald Ex-Bürgermeister

Im Jänner werde das Geheimnis gelüftet. Es handle sich um ein Unternehmen, „das gesellschaftliche Verantwortung trägt“ und er werde weiterhin „viel mit Menschen zu tun haben“ – mehr wollte er noch nicht verraten.

„Geschockt“

Jetzt, mit 45 Jahren und mit keiner unmittelbar anstehenden Wahl, sei auch ein guter Zeitpunkt, das Amt zu übergeben. „Seine“ ÖVP, der er die Entscheidung auch erst am Montagabend mitteilte, sei „schon etwas geschockt“ gewesen. Aber es sei doch für einen Politiker besser „gehen zu können und nicht gehen zu müssen“, scherzte Schmuckenschlager.

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Am 11. Dezember werde der Rücktritt in einer ÖVP-Sitzung offiziell. Dort wird Schmuckenschlager auch Christoph Kaufmann als seinen Nachfolger vorschlagen. Dieser sei „prädestiniert und auch für die Aufgabe bereit“, ist Schmuckenschlager überzeugt. Ob der 46-jährige Stadtrat und Landtagsabgeordnete aber wirklich neuer Bürgermeister wird, soll sich am 9. Jänner entscheiden, wenn der Gemeinderat zu einer Sondersitzung mit Wahl des neuen Stadtchefs zusammentritt. Und da kann die ÖVP nicht alleine entscheiden, es braucht auch Stimmen anderer Parteien.

„Politische Ehen überlebt“

Trotz Rückzugs betont Schmuckenschlager, dass er „immer sehr gerne in die Politik gearbeitet hat“. In Klosterneuburg, wo er als Stadtchef „drei politische Ehen überlebt hat“ (Grüne, SPÖ, Neos) habe es auch immer eine konstruktive Zusammenarbeit gegeben. Was ihm leid tue sei, dass „wir in Österreich ein furchtbar schlechtes politisches Klima haben. Viele wenden sich von der Politik ab. Das Feuer muss eingestellt werden, sonst findet sich niemand mehr, der mitarbeiten will“, appelliert er an die Bundespolitik.

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Rückblickend sei dem geborenen Klosterneuburger neben allen Projekten vor allem die Identifikation der Bewohner mit der Stadt ein Anliegen gewesen. Dafür steht exemplarisch das Autokennzeichen „KG“, für das Schmuckenschlager gekämpft hat. „Da ist uns ein politischer Coup gelungen, auch wenn es anfangs belächelt wurde“, sagt er stolz. Denn: „Wir sind halt was Besonderes.“

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