Kindergarten-Paket wird zur Mammutaufgabe für Städte

Kindergarten-Paket wird zur Mammutaufgabe für Städte
NÖ öffnet Kindergärten ab 2 Jahren und bietet kostenlose Kleinkindbetreuung.

Niederösterreich öffnet mit einem 750 Millionen Euro teuren Paket die Kindergärten auch für Zweijährige, verkleinert die Gruppengrößen und schafft eine kostenlose Vormittagsbetreuung der unter Dreijährigen.

Wie die Gemeinden diese Mammutaufgabe infrastrukturell stemmen sollen, wurde am Montag am Beispiel von Wiener Neustadt präsentiert. Die Stadt ist mit 700 neuen Einwohnern pro Jahr aktuell eine der meist prosperierenden Kommunen. Der rasante Wachstum schlägt sich auch bei der Kinderbetreuung nieder. Durch das neue Kindergarten-Paket benötigt es bis 2025 fast 20 neue Kindergarten- und Kleinkindergruppen. Die Investitionen liegen bei knapp 20 Millionen Euro, erklären Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und Bürgermeister Klaus Schneeberger (beide ÖVP).

Die Öffnung der Kindergärten auch für Zweijährige ab Herbst 2024 und die Reduzierung der Gruppengröße auf 22 Kinder bedeutet in der Stadt einen zusätzlichen Bedarf von 12 Gruppen. Aktuell gibt es 91. Einige bestehende Standorte werden vergrößert, dazu kommen neue Einrichtungen – beispielsweise in Wohnbauprojekten oder im musischen Bildungscampus am Leiner-Areal. Alleine dafür sind 14,5 Millionen Euro nötig, 48 Prozent fördert das Land.

„Die Maßnahmen des Landes sind ein ganz wesentlicher Quantensprung in der Kinderbetreuung unseres Bundeslandes. Die Stadt Wiener Neustadt, die schon bislang Vorreiter in dieser Thematik war, hat umgehend mit den Planungen zur Umsetzung weiterer Ausbauschritte gestartet und wird schon im Oktober einen Grundsatzbeschluss im Gemeinderat fassen", erklärt Schneeberger.

Durch die kostenlose Kleinkinderbetreuung sind nach heutigen Berechnungen sieben neue Gruppen in Wiener Neustadt nötig. Aktuell gibt es in der Stadt 1.030 Kinder, für die das neue Angebot zutrifft. Wie viele davon tatsächlich Gebrauch machen werden, hänge von der beruflichen Lage und der privaten Betreuungssituation der Familien ab.

Was den Personalbedarf anbelangt, werden pro Gruppe zumindest eine Elementarpädagogin und in Summe 40 bis 50 Helferinnen benötigt. Das Land starte eine Initiative, um in zwei Jahren auch tatsächlich über so viele Kräfte zu verfügen.

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