Der Höllgraben rutscht: Amstetten sperrt beliebten Spazierweg

Der Höllgraben ist abgerissen
Proteste verhinderten Start der Sanierungsarbeiten im Rutschhang über dem Jakobsbrunnenweg. Jetzt musste er gesperrt werden.

Im heftigen Streit um die Sanierung der Hänge im Freizeitgebiet des Jakobsbrunnenwegs in Amstetten hat die Natur ein Machtwort gesprochen.  Ausgelöst durch die massiven Regenfälle hat es nämlich, so wie in vielen Wandergebieten Niederösterreichs, im sogenannten Höllgraben eine gefährliche Rutschung gegeben.

Im Rathaus läuten nun die Alarmglocken. Sowohl ein beliebter Spazierweg im Hang, als auch der Jakobsbrunnen sind auf unbestimmte Zeit gesperrt.

Die Sanierung des als Rutschhangs bekannten Höllgrabens musste im vergangenen Jahr wegen zahlreicher Proteste aus der Bevölkerung, aber auch der SPÖ in Amstetten noch einmal gestoppt werden.

Weil im Zuge der Sanierungsarbeiten auch Bagger in den Jakobsbrunnenweg einfahren müssen, war die Aufregung besonders groß. Sogar eine Protestdemonstration wurde abgehalten. Auch weil der Weg im Zuge der Sanierungsarbeiten als Radroute des Ybbstalradwegs ertüchtigt werden soll.

Der Höllgraben rutscht: Amstetten sperrt beliebten Spazierweg

Bürgermeister Haberhauer bei der Besichtigung

Nun ist es im Bereich des Krautbergsteigs im oberen Bereich des bewaldeten Hangs zu einer rund zehn Meter breiten Hangrutschung gekommen. Sämtliche Zugänge zum Rutschhangbereich wurden aus Sicherheitsgründen sofort gesperrt. 

Damit ist auch der Jakobsbrunnenweg derzeit nicht mehr benutzbar.

Der Höllgraben rutscht: Amstetten sperrt beliebten Spazierweg

Für die Anrainer in der Siedlung oberhalb des Hanges bestehe nach einer genauen Sichtung aktuell keine Gefahr, sagt Bürgermeister Christian Haberhauer (ÖVP) im Gespräch mit dem KURIER. Geologen müssten nun die Lage nochmals neu bewerten, doch dann werde die Sanierung des Höllgrabens unverzüglich gestartet, versichert der Stadtchef.

"Das hat für mich jetzt oberste Priorität. Es kann nicht sein, dass durch verschrobene Ansichten, letztendlich die Gärten der Siedlungshäuser ins Tal und auf den Jakobsbrunnenweg abrutschen“, sagt er. Dann seien der Weg und womöglich auch der daneben fließende Mühlbach verschüttet. "Da würde sich unser Problem vervielfachen“, so Haberhauer.

Alte, früher bereits eingebaute Hangsicherungssperren seien nun bereits geborsten und liegen im Tal, wo ebenfalls bereits kleine geologische Bewegungen, etwa durch eine abgesunkene Sitzbank beim Jakobsbrunnenweg bemerkbar wären.

"Da gibt es für mich jetzt kein Zurück mehr. Das Sanierungsprojekt muss rasch starten und dazu müssen eben auch Bagger in den Jakobsbrunnenweg einfahren“, kündigt der Bürgermeister an.

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