170 Teilnehmer bei Demo für Ruhe am Jakobsbrunnenweg
Ohne großen Protestlärm ging am heutigen Freitagnachmittag in Amstetten die angemeldete Demonstration gegen die Adaptierung des historischen Jakobsbrunnenwegs über die Bühne. Die Polizei zählte 170 Teilnehmer beim „Protestspaziergang“.
Wie berichtet, hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen, den rund 700 Meter langen Jakobsbrunnenweg im Zuge eines 1,5 Millionen Euro teuren Projekts zu sanieren und mit Schotteruntergrund auszustatten. Damit soll eine Route des Ybbstalradwegs ins Amstettner Zentrum geleitet werden. Auch eine Hangrutschung soll im Zuge des vom Land NÖ stark geförderten Projekts saniert werden.
„Sie können alles sanieren und sichern, nur der Weg soll so bleiben, wie er ist“, schrie Demo-Organisator Claus Prigl in sein Megafon. Andere Teilnehmer wollten, dass der Weg überhaupt in Ruhe gelassen wird und teilten das auf kleinen Transparenten mit. Vom Beschluss des Gemeinderat im Jahr 2022 habe niemand etwas erfahren, "wo war die vielzitierte Bürgerbeteiligung", kritisierte Prigl. Er hatte als Zivilperson die Demonstration mit 25 Teilnehmern angemeldet und war "happy, dass soviele gekommen sind".
Entlang des Wegs würde es schützenswerte Feuersalamander und Zwergquellschnecken geben, argumentierte Prigl, der als einziger Sprecher auftrat, weiters. Unterstützt wurde er von einem Musikerduo.
Bekanntgegeben wurde bei der Demo auch, dass bislang 1.200 Protestunterschriften gesammelt wurden und 500 Leute eine Petition der SPÖ unterzeichnet haben. Diese hatte ja wie berichtet zuerst im Gemeinderat zugestimmt, dann aber beim Projekt Jakobsbrunnenweg eine Kehrtwende gemacht und zugegeben "einen Fehler gemacht" zu haben. Am Proestmarsch nahmen SPÖ-Stadtrat Bernhard Wagner und SPÖ-Gemeinderat Andreas Fröhlich teil.
Offizielle Repräsentanten der schwarzgrünen Stadtregierung waren bei der Kundgebeung nicht zu sehen. In den vergangenen Wochen wurden die notwendigen Maßnahmen zur Wegsanierung und der Absicherung einer gefährlichen Hangrutschung mehrfach mit Details und Fakten präsentiert.
Auf einem Plakatständer am Eingang zum Jakobsbrunnenweg wurden die Argumente auch fein säuberlich aufgelistet. Nur beachtet wurden diese aber von sehr wenigen Demo-Teilnehmern.
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