Großübung am Ötscher soll an Lawinenunglück im Vorjahr erinnern

Retter wollen am Samstag realitätsnah den Einsatz nach einem Lawinenabgang üben
Bergretter und Alpinpolizisten wollen auch jenen Alpinisten gedenken, die im Vorjahr bei einer Lawine ums Leben kamen.

*Aktualisierung: Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung war die Großübung am 28. Jänner geplant. Diese wird jedoch aufgrund der Wetterlage erst im Februar oder März stattfinden. 

Der Schock über den Tod von drei Alpinisten, die auch Mitglieder der Bergrettung und der Alpinpolizei waren, ist in der Ötscherregion rund um Lackenhof noch immer nicht  überwunden. Vor knapp einem Jahr war es am Ötscher zum größten Unglück des dortigen alpinen Bergsports gekommen. Am Samstag werden nun rund 80 Mitglieder der Bergrettung und der Alpinpolizei im Rahmen einer großen Lawinenübung auch der Tragödie um ihre Kameraden gedenken.

Es ist eine stabsmäßig geplante Großübung, bei der die Retter auch von drei Hubschraubern unterstützt werden. Trainiert sollen die Einsatzabläufe wie bei einem echten Lawinenglück werden. Koordinieren wird den Übungseinsatz Notruf NÖ. Eine entscheidende Rolle wird das Wetter für die Flugtauglichkeit der drei Hubschrauber spielen. Der ÖAMTC wird am Samstagvormittag zwei, das Innenministerium einen Helikopter für das Übungsgeschehen abstellen.

Mäßige Lawinengefahr

Wie bei der Tragödie am 11. März des Vorjahres, könnte am Samstag die Lawinenwarnstufe heimtückisch harmlos sein. Damals wurde sie nämlich als gering eingestuft. Auch derzeit wird vom NÖ Lawinenwarndienst die Gefahr, dass am Ötscher eine Lawine abgeht, als mäßig eingeschätzt. Für die kommenden Tage werden nur geringe zusätzliche Schneemengen erwartet.

Auf ihrer Frühlingstour am Ötscher wurden die vier Alpinisten an dem damaligen Freitag bei der Abfahrt im Bereich des Juckfidelwaldes auf der Nordseite des Ötschers von einem Schneebrett erfasst und verschüttet. Ein 44-Jähriger konnte sich schwer verletzt befreien und die Rettungskette in Gang setzen. Dutzende Retter und sieben Hubschrauber standen im Einsatz. Doch die  Kameraden des 44-Jährigen aus dem Bezirk Scheibbs im Alter von 54, 55 und 64 Jahren konnten nur mehr tot geborgen werden. Alle vier Beteiligte waren erfahrene Alpinisten und Mitglieder der Bergrettung.

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