NÖ: SPÖ will unbedingt Gesundheitsgipfel, ÖVP lehnt ihn ab

Gesundheitslandesrätin Königsberger-Ludwig (SPÖ) und Spitalslandesrat Schleritzko (ÖVP)
Rote sehen System am Limit. Für ÖVP-Spitalslandesrat Schleritzko ist Gipfel "nicht zielführend".

Die Gesundheitspolitik bleibt einer der Streitpunkte zwischen der SPÖ und der schwarzblauen Landesregierung in Niederösterreich.  Mehrfach forderte zuletzt der SPÖ-Landesparteichef Sven Hergovich einen Gesundheitsgipfel. ÖVP-Spitalslandesrat Ludwig Schleritzko erteilte der Forderung am Montag eine Absage. SPÖ-Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig kündigte klärende Gespräche in der Landesregierung an.

Nach einem Vorfall mit einem schwer erkrankten Patienten, der im Mostviertel nach einer Behandlungstour  in mehreren Spitälern gestorben ist, wurden die SPÖ-Rufe nach einem Gipfel erst recht wieder laut. "Mikl-Leitner, Landbauer und der überbezahlte Verwaltungsapparat LGA (Anm.: Landesgesundheitsagentur) schaffen es nicht, das Gesundheitswesen in Niederösterreich so zu organisieren, dass jeder Niederösterreicher und jede Niederösterreicherin flächendeckend und wohnortnah versorgt ist“, polterte Hergovich in einer Aussendung.

Forderung nach Krisengipfel

Lange Wartezeiten müssten ein Ende haben, Menschen dürften nicht länger mehrmals zur Kasse gebeten werden, bevor sie optimal gesundheitlich versorgt werden, so Hergovich. Das Gesundheitssystem sei am Limit, "es braucht jetzt  einen Gesundheits-Krisengipfel“, so der selbst ernannte Kontrolllandesrat.

Schleritzko lehnte die SPÖ-Forderung am Montag allerdings klar ab. "Es ist bekannt, dass wir am 10. Jänner einen Gesundheitspakt ins Leben gerufen haben, in den  alle Fraktionen, die in der Landesregierung vertreten sind, eingebunden waren. Wir arbeiten dort kontinuierlich und sehr gut an den Herausforderungen des Gesundheitssystems“, so Schleritzko.  „Ich glaube, ein Gipfel löst die Herausforderung an das Gesundheitssystem nicht“, so der ÖVP-Spitalslandesrat. 

Neben den Gesprächen auf Regierungsebene mit den Experten und dem Patientenanwalt gebe es landesweit zwei weitere Diskussionsforen zum Thema, so Schleritzko.

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