„D’Speis“ mitten im Ort wird von den Bauern gut befüllt

Moderne „Speis“: v.l. Bgm. Johann Weingartner, Initiatoren Andrea Stadlbauer, Ernst Zehetgruber
46 Vermarkter gründeten in Euratsfeld einen Hofladen, der rund um die Uhr geöffnet hat.

Dem Trend zur Regionalität folgend, hat eine bäuerliche Gemeinschaft im Zentrum der Marktgemeinde Euratsfeld im Mostviertel eine Speisekammer eingerichtet. Im Gemeindehaus, wo sich einst die „alte Post“ befand, wurde der Hofladen „D’Speis“ eröffnet. Das schick eingerichtete Geschäft mit ausgefeilter Verrechnungs- und Kontrolltechnik sowie aufwendigen Kühlanlagen ist ein neues Vorzeigeprojekt im aktuellen Boom um die Vermarkterhütten und -Container.

„Die Lage in unserem Ortszentrum hat gleich mehrere Vorteile. Die Kunden sparen sich Zeit und die Fahrten zu den entlegenen Höfen, wo sie jetzt schon einkaufen“, ist Ernst Zehetgruber, einer der Initiatoren und Vereinsvorstände, überzeugt. Allein die Einsparung von Autofahrten und -Emissionen sei beachtlich.

Dem Verein gehören 46 liefernde Mitglieder an, die gleich zur Eröffnung 547 verschiedene Produkte anboten. „Und es werden noch mehr“, freut sich Obfrau Andrea Stadlbauer, die selbst direktvermarktende Hühnerbäuerin ist.

Wettbewerbsverzerrung

Wie bei diesen Läden der jüngsten Generation üblich, ist der Shop täglich, auch an Sonn- und Feiertagen, 24 Stunden geöffnet. Weil nur Ab-Hof-Betriebe in der „Speis“ am Marktplatz verkaufen, könne man auch nicht in die politischen Diskussionen mit dem gewerblichen Handel um die Wettbewerbsverzerrung hineingezogen werden, ist Stadlbauer überzeugt.

Bürgermeister Johann Weingartner (ÖVP) ist zudem überzeugt, dass das zusätzliche Angebot durch „D’Speis“ nicht nur die Lebensqualität der Bürger hebt. „Durch das attraktive Zusatzangebot im Ort wird die Kundenfrequenz für die anderen Geschäfte steigen“, sagt er. Punkto Nahversorgung ist Euratsfeld mit Bäcker, Fleischer und Einkaufsmarkt gut aufgestellt.

„D’Speis“ mitten im Ort wird von den Bauern gut befüllt

Nette Ecke im Hofladen: Basteleien, Seifen oder Handgenähtes 

Digitale Technik

Die Kombination zwischen unkomplizierter digitaler Geschäftsabwicklung und Produktvielfalt sollte für „D’Speis“ der Erfolgsfaktor werden. Biofrischmilch vom Abfüllautomat, Saisongemüse und Obst, Bauernbrot, ein breites Sortiment an Fleisch vom Zebu-Rind bis zu Grillspezialitäten oder Forellen direkt aus der Gemeinde werden angeboten. Auch Basteleien wie Seifen oder Handgenähtes sind dabei.

Most, Schnäpse oder Craft-Beer sind für Junge durch die digitale Alterskontrolle der E-Card tabu. Wer glaubt, beim Bezahlen an der Scanner-Kasse schummeln zu können, muss wissen, dass „D’Speis“ mit fünf Kameras überwacht wird.

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